
Österreichische Fleischer setzen auf Ausbildung mit Weitblick
Die älteste Fleischerschule der Welt – die 1. Bayerische Fleischerschule Landshut – ist längst auch für österreichische Fachkräfte ein begehrter Ausbildungsort. Beim 456. Meisterkurs traten erneut vier Österreicher an, um sich in zwölf intensiven Wochen Theorie und Praxis zum Fleischermeister ausbilden zu lassen.
Meisterkurs als Sprungbrett für Selbstständigkeit und Karriere
Mehr als 500 Unterrichtsstunden absolvierten die Teilnehmer, die aus unterschiedlichen Bundesländern nach Bayern reisten. Neben fachlicher Tiefe und moderner Ausbildung schätzen viele auch den kollegialen Austausch. Besonders die Vielfältigkeit des Handwerks war für alle vier Absolventen ein zentraler Antrieb.
Porträts der Teilnehmer aus Österreich
Name | Herkunft | Lehrbetrieb | Geplante Zukunft |
---|---|---|---|
Patrik Auer | Mürzzuschlag (Stmk.) | Gutschelhofer, Mürzzuschlag | Selbstständigkeit, ev. Fleischsommelier |
Marco Gruber | Vorau (Stmk.) | Familienbetrieb Gruber | Betrieb gemeinsam mit Schwester führen |
Gabriel Klang | Allentsteig (NÖ) | Fleischerei Böck, Rastenfeld | Familienbetrieb gemeinsam mit Bruder |
Max Graf | Leithaprodersdorf (Bgld.) | Fleischerei Steiner, Sollenau | Übernahme Familienbetrieb, ev. MBA |
Fachwissen für das österreichische Handwerk
Dass immer mehr Österreicher diesen Weg wählen, liegt für Barbara Zinkl-Funk, Leiterin der Fleischerschule Landshut, am hohen Bildungsniveau beider Länder: „Österreich bringt bestens vorbereitete Fachkräfte mit – das merken wir auch im Unterricht.“ Gleichzeitig sei der Meistertitel nach deutschem Standard eine hervorragende Qualifikation für Führungspositionen im heimischen Handwerk.
Handwerk stärken – Vielfalt sichern
Die Verbindung zwischen deutscher Ausbildung und österreichischem Unternehmergeist schafft Synergien für die Zukunft des Handwerks. „Wir freuen uns, einen Beitrag zur Sicherung der Fleischkultur über die Grenzen hinweg leisten zu dürfen“, so Zinkl-Funk. Für österreichische Betriebe ist die Ausbildung in Landshut nicht nur eine Investition in Know-how, sondern auch ein Signal für Qualität und Innovationsfreude – in einem Beruf, der trotz Herausforderungen an Attraktivität nicht verliert.