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Zuviel Schweinefleisch aus Deutschland

Einfuhrsperren von Russland gegen die EU bringen den Binnen-Schweinefleischmarkt in der Union unter Druck. Die Branche ist verunsichert, deutsche Großschlächter senkten zuletzt die Preise - was praktisch auf ganz Europa ausstrahlt, wie Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse zum Schweinepreis-Thema erklärte.

Rupprechter will, dass die EU-Kommission auch wieder mit Russland verhandeln solle – vor allem auf Schweinefleisch-Produkte bezogen, die nicht auf der Embargoliste stehen. Hier müsse es zu Erleichterungen im Veterinärbereich kommen. Auch weitere Exportversuche in andere Drittländer müssten getätigt werden. „Die Bemühungen müssen EU-seitig verstärkt werden. Darum geht es“, sagte der Minister.

Schlederer erklärte, dass sich der Schweinepreis für die aktuelle Jahreszeit trotz Grillsaison momentan auf einem Sieben-Jahres-Tief bewegt. Der Basispreis für ein Kilo Schweinefleisch beträgt derzeit netto 1,41 Euro. Bei Frischfleischaktionen würden Verbraucher und Gastronomie profitieren, bei verarbeiteten Fleischprodukten der Handel. Verlierer seien Schweinebauern und Ferkelerzeuger.

Wichtigste Maßnahme aus der Sicht Schlederers wäre es vor allem, den „Heimatmarkt zu verteidigen, da würde ich die politische Energie dafür einsetzen“. Hierzulande kämpfe man bereits mit der „enormen Importmenge von rund drei Millionen Schweinen die hier be- und verarbeitet werden“. Fünf Millionen Schweine stammen aus Österreich selbst, die per anno geschlachtet und verarbeitet werden. Mit der massiven Einfuhr importiere man aber auch das tiefere Preisniveau vor allem Deutschlands. „Wir werden zugeschüttet mit Schweinefleisch aus Deutschland“, schlug Schlederer Alarm. Er forderte etwa für einen höheren Absatz von tatsächlich österreichischem Schweinefleisch, dass die Gastronomie die Herkunft des Fleisches deklarieren solle. Mehr als die Hälfte des Schweinefleisches, das in heimischen Großmärkten vor allem an Gastronomen verkauft werde, stamme nicht aus Österreich.

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