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Trockenheit setzt heimischer Landwirtschaft weiter zu

Betroffen sind Soja, Sonnenblumen, Kartoffel und Ölkürbisse, Bei Körnermais droht sogar ein Totalausfall in Kärnten und der südlichen Steiermark.

Teils alarmierende Aussichten für die kommende Ernte wegen der anhaltenden Trockenheit gibt es laut Agrarexperten. Allerdings muss man kein allzu großer Experte sein, um von den anhaltenden Rekordhitzewerten auf die Ernteaussichten der Ackerbauern zu schließen. Laut ZAMG-Meteorologen gab es im Juli – nach Überschwemmungen im Juni – österreichweit nur 35 Prozent der durchschnittlichen Regenmenge dieses Sommermonats seit Messbeginn 1858. Besonders trocken fiel der Juli in Süd- und Ostösterreich aus, aber auch das Unterinntal und das Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich war stark betroffen.


Probleme mit Bodenbearbeitung

Beim Körnermais drohen in Kärnten und der Südsteiermark sogar Totalausfälle. Das Trockenheits-Problem beim Mais schreitet der Hagelversicherung zufolge nun weiter „Richtung Norden ins südliche Niederösterreich und ins Burgenland voran“. Leiden würden auch Erdäpfel, Sonnenblumen, Sojabohnen und Ölkürbisse. Viel hängt nun davon ab, wie das Wetter in den nächsten Tagen und Wochen ausfallen wird. „Die Mengenverluste (der Ernte, Anm.) steigen täglich bei dem derzeitigen Wetter“, meint dazu Günther Rohrer, Pflanzenbauexperte in der Landwirtschaftskammer. Auch die Gewitterfront von Montag auf Dienstag dieser Woche ist im Osten mit leider nur wenig Regen durchgezogen. Nur im Westen habe die Front Entspannung gebracht, alarmiert Rohrer. Teilweise hätten Landwirte in den besonders trockenen Gebieten Süd- und Ostösterreichs nach der Getreideernte bereits Probleme mit der Bodenbearbeitung. „Von Weizen und Gerste stehen noch Halme, die normalerweise geeggt werden – der Boden ist jetzt oft aber so hart, dass das fast nicht mehr möglich ist. Wir warten auf Regen“, so Rohrer.


Weinbau: „Momentan kein Problem“

Keine Sorgen macht die Hitze hingegen den Wiener Weinbauern. „Die Ernteaussichten für Wien sind qualitativ und quantitativ ausgezeichnet“, berichtete Herbert Schilling, Obmann des Wiener Landesweinbauverbandes. Im April und Mai habe es nämlich so viel Niederschlag wie noch nie gegeben und der Rebstock sei ein Tiefwurzler – deswegen gebe es keine Probleme wegen der Trockenheit. Man hoffe nur, von Hagelunwettern verschont zu bleiben. Wenn alles nach Plan läuft, dann soll mit der Weinernte Mitte bis Ende September begonnen werden. Erwartet wird eine Menge von rund 2,3 Mio. Liter. In den vergangenen Jahren seien die Erträge wegen Hagel und Frost unterdurchschnittlich gewesen.



Auch Konrad Hackl, Geschäftsführer des niederösterreichischen Weinbauverbandes, beruhigt für sein Bundesland: „Momentan gibt es noch kein Problem“, so Hackl. Wie üblich würden die Wein-Terrassen in der Wachau, im Kamp- und im Kremstal bewässert. Wenn es weiter sehr trocken und heiß bleibe, könne es möglicherweise zu Problemen kommen, so Hackl. Ähnlich sieht es in der Steiermark aus. Wenn es jetzt noch zwei Wochen trocken bleibt, wird es Probleme geben – vor allem der Welschriesling werde leiden, heißt es aus dem Weinbauverband.

(Red./APA)

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