Die Hauptprobleme am Schweinemarkt sind die anhaltend schlechte Stimmung auf Anbieter- und Abnehmerseite sowie der fehlende Glaube an eine bevorstehende Preisstabilisierung. Der saisonübliche Mengendruck, gepaart mit einem frühzeitigen Angebot der Mäster, übersteigt in allen Mitgliedstaaten die Aufnahmekapazität des Fleischmarktes. In Deutschland sinkt jetzt die Mastschweine-Notierung um weitere 4 Cent, hier drängten primär die Großverarbeiter Vion und Danish Crown auf eine weitere Preisrücknahme, während man im Hause Tönnies um Stabilisierung bemüht war.
Auch in Österreich gelang trotz überdurchschnittlicher Schlachtzahlen keine vollständige Räumung am Schweinemarkt. Am Fleischmarkt sorgt die preisgünstige Ware sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch in der Verarbeitungsindustrie wenigstens für einen flüssigen Absatz. Vor dem Hintergrund eines abermals marktfüllenden Angebotes und dem Drängen nach zeitgerechter Abholung der Schweine wurde auch hierzulande die Notierung um 4 Cent zurückgenommen. Der Mastschweine-Notierungspreis sinkt somit auf 1,43 Euro (Berechnungsbasis: 1,33 Euro) je kg.
„Noch ist am Schweinemarkt kein Land in Sicht. Wenn nicht rasch von der EU- Politik entsprechende Akzente gesetzt werden, dreht sich die Preisspirale weiter abwärts. Es ist in diesem Zusammenhang unverständlich, dass beim vorwöchigen Verwaltungsrat in Brüssel nur Belgien, Frankreich und Polen die österreichische Forderung nach Marktentlastungsmaßnahmen unterstützt haben“, kritisiert Johann Schlederer von der Schweinebörse. AIZ