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Österreichs Schweinehaltung folgt hohen Standards

Walter Lederhilger, Obmann des Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS) reagiert auf das VGT-Campaigning gegen heimische Schweinebauern.

„Die österreichische Schweinehaltung wegen der Nutzung von Vollspaltenböden als Schlusslicht in Europa darzustellen, ist absolut nicht nachvollziehbar und falsch. Bei der Bewertung von Produktionssystemen muss ein ganzheitliches Bild gezeigt werden. So sind die heimischen Regelungen nicht erst seit der Novellierung der 1. Tierhaltungsverordnung wesentlich strenger als in vielen anderen EU-Ländern. Auch das verpflichtende Angebot von organischem Beschäftigungsmaterial ist hier zu nennen“, so Walter Lederhilger,Obmann des Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS).

Heimische Schweinebauern gehen ihren Weg konsequent weiter

„Wenn von bestimmten Gruppen Schweden als Musterbeispiel für Schweinehaltung dargestellt wird, so muss man auch erwähnen, dass das Land seit dessen EU-Beitritt einen Großteil seiner Schweineproduktion verloren hat. Dies ist darauf zurückzuführen, dass den dortigen Produzenten aufgrund der sehr hohen Standards die Wettbewerbsfähigkeit genommen wurde. Das Land ist mittlerweile zu einem Importeur von Schweinefleisch – und damit auch von weniger Tierschutz – geworden. Das kann für Österreich niemand wollen“, erklärt Lederhilger.

„Der österreichische Weg ist wesentlich zukunftsfähiger. Im Zusammenspiel mit den hohen Tierschutz- und Produktionsrichtlinien und im Rahmen einer Vielzahl kontrollierter Qualitätsprogramme werden von den heimischen Bäuerinnen und Bauern Produkte erzeugt, die hohen Standards und vielfältigen Ansprüchen gerecht werden – so sind beispielsweise Produkte aus Strohhaltung längst im Lebensmittelhandel verfügbar. Auch in der tierärztlichen Betreuung der heimischen Nutztiere herrschen sehr strenge Regeln, viele Betriebe sind Mitglieder beim Tiergesundheitsdienst mit ständiger tierärztlicher Begleitung und Qualitätssicherung. Unsere Strategie – nämlich die Einhaltung hoher Standards sowie die Erzeugung hoher Qualität bei gleichzeitigem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit – hat sich bewährt, und Österreich kann sich bei Schweinefleisch nach wie vor selbst versorgen. Diesen Weg werden wir weiterverfolgen“, erläutert der VÖS-Obmann.

Haltungssysteme ganzheitlich betrachten

„Es gibt gute Gründe dafür, dass Schweine auf perforierten Böden gehalten werden. Urin kann besser abfließen und Kot wird durchgetreten, sodass Bodenfläche und Tiere trocken und weitgehend sauber bleiben. Dadurch lässt sich auch eine geringere Ammoniakbelastung im Stall erzielen. Bei hohen Temperaturen im Sommer verschaffen perforierte Betonböden ohne Einstreu den Schweinen auch Kühlung, da die Tiere nicht schwitzen können. Es sei auch erwähnt, dass die Verwendung von Einstreu hygienische Risiken wie erhöhte Keimbelastung, Pilz- und Schimmelgifte, Staub oder Parasiten mit sich bringen kann“, erklärt Lederhilger, selbst Schweinebauer aus Oberösterreich, abschließend.

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