Während üblicherweise signifikant geringere Schlachtzahlen nach zwei bis drei Wochen auch eine Verknappung am Fleischmarkt nach sich ziehen, scheint heuer alles anders zu sein. Hauptgrund ist wohl das schleppende Geschäft am Weltmarkt, wodurch beispielsweise Deutschland offensichtlich mit massiven Rückstauproblemen zu kämpfen hat. Folge dessen haben die namhaften BRD-Schlachtunternehmen massiven Preisdruck ausgeübt, wodurch die Vereinigung der EZGs entgegen der Erzeugererwartung ein Minus von 3 Cent notierte. Die Woche zuvor hatte bereits Dänemark und Holland Preisreduktionen vorgenommen, während im Süden Europas zumindest stabile bis leicht steigende Notierungen Platz greifen.
In Österreich zeigt sich seit Wochen das Marktgefüge in gleicher Konstellation. Einerseits sind schlachtreife Schweine extrem knapp und werden seitens der Schlachtbetriebe mancherorts vorzeitig aus den Maststallungen geordert. Andererseits bleibt der Fleischmarkt anhaltend reichlich versorgt. Das Grillgeschäft läuft zwar im Rahmen der Erwartungen, dies reicht jedoch nicht aus, den Mengen- und Preisdruck von Seiten des internationalen Marktes zu kompensieren. Vor dem Hintergrund eines neuerlich sehr knapp versorgten Lebendmarktes konnte die Ö-Börse den Erzeugerpreis mit 1,48 Euro auf unverändertem Niveau halten, was in Anbetracht der deutschen Preisreduktion nur geteilte Zustimmung der Abnehmer fand.