Am europäischen Schlachtschweinemarkt entspannt sich die Situation sukzessive. Das befürchtete weitere Absacken der Preise infolge des russischen Embargos findet nicht statt. Dazu stehen zu wenige schlachtreife Schweine in den Mastställen der EU-Mitgliedstaaten. Infolgedessen liegt der Rückgang der Notierungen diese Woche zwischen -2 Cent (Deutschland) und -5 Cent (Frankreich). Die EU verhandelt weiterhin mit Russland über eine Lockerung des Importverbots bei Schweinefleisch. Mit konkreten Ergebnissen beim Versuch, manche Regionen der EU wieder für Lieferungen frei zu bekommen, ist wahrscheinlich erst nach den Olympischen Spielen in Sotschi zu rechnen.
In Österreich ist vom „Russlandschock“ am Schweinemarkt nichts mehr zu spüren. Besonders AMA-Gütesiegel-Schweine – aber nicht nur diese – sind sehr gefragt.
Anders wird die Sachlage am Fleischmarkt beschrieben, hier soll es einen regelrechten Schleuderwettbewerb geben. Typische Artikel für Lieferungen nach Russland wie Rückenspeck und Zerlegeabschnitte stürzen preislich weiter ab. Trotzdem war vergangene Woche die Nachfrage nach frischen Schweinen sehr lebendig. Die Auslastung der Schlachtkapazität ist hierbei ein wichtiger Faktor. Das frische Angebot war demnach reibungslos zu disponieren. Die Mastschweine-Notierungspreis blieben daher diese Woche auf unverändertem Niveau, er bleibt weiterhin bei 1,52 Euro (Berechnungsbasis: 1,42 Euro je kg).
Kurzfristig zumindest unveränderte Preise erwartet
„Bleibt das inländische Schweineangebot auch in nächster Zeit so rar wie es derzeit aussieht, wäre eine Preisveränderung nur in die positive Richtung wahrscheinlich”, fasst Johann Schlederer aus der Sicht der Österreichischen Schweinebörse die kurzfristigen Marktaussichten zusammen. Auch in der BRD rechnen die Produzenten in der laufenden Woche mit einer zunehmenden Stabilisierung der Marktsituation. „Das Angebot an schlachtreifen Tieren fällt auch weiter knapp unterdurchschnittlich aus, während die Schlachtunternehmen den massiven Druck der vergangenen Wochen abgebaut haben und sich insgesamt aufnahmefähig zeigen. Aus heutiger Sicht ist daher von mindestens unveränderten Preisen auszugehen”, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). (Red./AIZ)