Die aktuell medial verbreiteten, in einem Schlachthof aufgenommenen Bilder sind verstörend und wir verurteilen diesen Umgang mit Tieren auf das Schärfste. Jeder einzelne Betrieb trägt die Verantwortung, die gesetzlichen Vorgaben korrekt einzuhalten. Wir haben sowohl den zuständigen Amtstierarzt sowie den Betriebsinhaber zur Stellungnahme aufgefordert und zusätzlich eine unabhängige Kontrollstelle beauftragt, umgehend eine Vor-Ort-Kontrolle durchzuführen.
Schlachtvorgänge, wie sie auch auf den Bildern gezeigt werden, sind laut zuständigem Gesetz (Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz – LMSVG) von zumindest einem amtlichen Tierarzt zu überwachen. Die amtlichen Tierärzte sind durchgehend Vorort anwesend und überwachen den gesamten Schlachtprozess. Sollte es zur Missachtung von gesetzlichen Vorschriften während dieser Schlachtvorgänge kommen, hat der amtliche Tierarzt dies abzustellen, dies zu dokumentieren und gegebenenfalls eine Anzeige bei der Bezirksverwaltungsbehörde oder beim Amtstierarzt zu erstatten.
Steirischer Geflügel-Schlachtbetrieb
Im gegenständlichen Fall handelt es sich um einen steirischen Geflügel-Schlachtbetrieb, somit kommt die übergeordnete Zuständigkeit der Veterinärdirektion des Landes Steiermark zum Tragen. Für Rückfragen in diesem Anlassfall ist deshalb diese Stelle zu kontaktieren.
Ein Schlachthof produziert für den freien Markt und u.a. für unterschiedliche Programme, beispielsweise für diverse Handelsprogramme und andere Qualitätsprogramme. Produziert der Schlachthof für AMA-Gütesiegelware, dann muss dieser ein Lizenznehmer des AMA-Gütesiegelprogrammes sein und es erfolgen zusätzliche jährliche Prozess-/Systemkontrollen. Wir kontrollieren dabei alle baulichen und technischen Aspekte sowie die ordnungsgemäße Einhaltung der Abläufe und deren Dokumentation.
AMA steht auf Kontrollen, Prävention und Bewusstseinsbildung
Uns zeigen die Bilder klar, dass wir weiterhin neben den unangekündigten Kontrollen stark auf Prävention, Schulungen und Bewusstseinsbildung in den Betrieben setzen müssen. Wir haben im Jänner gemeinsam mit der Geflügelbranche und Fachexperten mit einer Schulungsoffensive begonnen und werden diese – jetzt umso mehr – konsequent weiter fortsetzen. Zusätzlich suchen wir das Gespräch mit der obersten Veterinärbehörde, um sicher zu stellen, wie derartige Vorfälle in Zukunft verhindert werden können.