Das Tierschutzvolksbegehren präsentiert zum Welttierschutztages den Abschlussbericht zum außerparlamentarischen Konsultationsprozess. Daran hatten 18 Expert:innen mitgewirkt, die sich der Frage nach den wichtigsten Weichenstellungen zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft widmeten. Der 45-seitige Abschlussbericht enthält das Kondensat aus den Gesprächen mit ihnen.
Am außerparlamentarischen Konsultationsprozess wirkten 18 Expert:innen mit:
- Werner Habermann, ARGE Rind
- Michael Wurzer, Zentrale Arbeitsgemeinschaft Geflügel
- Johann Schlederer, Österreichische Schweinebörse
- Martin Greßl, Agrarmarkt Austria
- Max Hörmann, Landwirtschaftskammer Österreich
- Johann Kriechbaum & Franziskus Forster, Österr. Berg- & Kleinbäuer_innen Vereinung
- Werner Zollitsch, Universität für Bodenkultur Wien
- Johannes Baumgartner, Veterinärmedizinische Universität Wien
- Johannes Fankhauser, Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
- Ulrich Herzog, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
- Leopold Kirner, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien
- Madeleine Petrovic, Tierschutz Austria
- Rudolf Winkelmayer, Plattform TierärztInnen für Tierschutz
- Michaela Reitterer, Österreichische Hoteliersvereinigung
- Simon Ziegler, BIOGAST
- Florian Hippesroither, Gourmetfein
- Alexander Berner, IdentiGEN
Hier finden Sie den Abschlussbericht:Außerparlamentarischer Konsultationsprozess zur Behandlung des Tierschutzvolksbegehrens im österreichischen Nationalrat
Dazu Sebastian Bohrn Mena, Initiator und Bevollmächtigter des Tierschutzvolksbegehren: „Nach Meinung der Expert:innen braucht es einen ,Totalumbau der Landwirtschaft’, nicht nur zur Erreichung von mehr Tierwohl, sondern auch zur Absicherung der kleinbäuerlichen Betriebe in Österreich. Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird sich demnach künftig an einem Maximum an Tierwohl und Naturschutz orientieren, nicht an der Fähigkeit möglichst viel Leid in möglichst kurzer Zeit zum möglichst niedrigen Preis zu produzieren.“
Unabhängige „Dokumentationsstelle Massentierhaltung“ kommt
Gleichzeitig kündigt die Initiative die Schaffung einer neuen unabhängigen Einrichtung an. Mit der bundesweit tätigen „Dokumentationsstelle Massentierhaltung“ soll der österreichische Ausstieg aus der Massentierhaltung dauerhaft dokumentiert und forciert werden. Die neue Stelle wird außerdem die vollständige gesetzliche Durchsetzung der noch offenen Forderungspunkte des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens sicherstellen.
Dazu Bohrn Mena: „Es hat 10 Jahre gedauert, bis die Forderungen des Tierschutz-Volksbegehrens von 1996 umgesetzt wurden. Ergebnis waren das Bundestierschutzgesetz und die Verankerung des Tierwohls in der Verfassung. Wir haben nicht vor 10 Jahre zu warten, bis unsere Forderungen erfüllt werden, aber wir anerkennen, dass ein Systemwandel seine Zeit braucht. Einige unserer Forderungspunkte wurden bereits umgesetzt und wir sind zuversichtlich, dass auch der Rest folgen wird. Mit der neuen Dokumentationsstelle Massentierhaltung werden wir aber nun ein wirkungsvolles Instrument zur Durchsetzung der Interessen der Bürger*innen im Land schaffen. Tierschutz bleibt ein Volksbegehren.“
Die Einrichtung der unabhängigen „Dokumentationsstelle Massentierhaltung“ ist Teil des ersten Arbeitsprogramms der in Gründung befindlichen Gemeinwohlstiftung COMÚN und soll im ersten Quartal 2022 ihre Arbeit aufnehmen. Mehr Informationen dazu finden sich demnächst auf www.massentierhaltung.at.