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Preise von GVO-freiem Futter lassen Produzenten verzweifeln

In der Geflügelbranche geht es rund. Grund dafür sind die steigenden Preise der Futtermittel. Die sogenannte GVO-freie Fütterung ist in Österreich einzigartig, doch bringt sie auch Herausforderungen mit sich. Der Verein Land schafft Leben klärt auf.

Die österreichische Geflügelproduktion steht aufgrund der weltweit steigenden Preise vor allem für gentechnikfreies Soja in Bedrängnis. Damit die Landwirtinnen und Landwirte weiterhin an ihrer Arbeit verdienen, erklären sich österreichische Handelsketten bereit, mehr für das Fleisch von Huhn und Pute zu bezahlen. In der Eierproduktion besteht derzeit die gleiche Problematik, allerdings werden da die Einkaufspreise nicht angepasst.

„Wir sind froh, dass hier den österreichischen Geflügelbetrieben und der GVO-freien Produktion der Rücken gestärkt wird. Dieser Schulterschluss zwischen Produzenten und Handel ist ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere Preisanpassungen – speziell im Eiersektor – sind notwendig“, sagt Hannes Royer, Obmann von Land schafft Leben.

Bekenntnis zur gentechnikfreien Produktion

Die österreichischen Hühner- und Putenbetriebe haben sich 2012 respektive 2017 entschieden, gentechnikfrei zu produzieren. Rund 60 Prozent der Kosten in der Geflügelproduktion sind aufs Futter für die Tiere zurückzurechnen. Dank der gentechnikfreien Fütterung nimmt der inländische Sektor rund um Huhn und Pute nicht nur eine international beachtete Vorreiterrolle ein, sondern kommt auch dem Wunsch der Konsumentinnen und Konsumenten nach.

Meilensteine Gentechnikfrei. (© Land schafft Leben)

Der Verzicht von gentechnisch veränderten Futtermitteln gilt als wichtiges ökologisches Signal. Insbesondere die Futterkomponente Soja wird in den Hauptanbauländern in Nord- und Südamerika fast ausschließlich mit GVO-Saatgut produziert. „Die Einigung auf gentechnikfreies Futter für österreichisches Geflügel ist einzigartig. Diese Errungenschaft darf nicht wegen erhöhten Futtermittelpreisen aufs Spiel gesetzt werden. Der Griff zu gentechnisch verändertem Futter für unsere Puten und Hühner wäre ein totaler Rückschritt“, so Hannes Royer weiter.

Transparenz für Konsumentinnen und Konsumenten

Mit dem GVO-freien Futtereinsatz ist eine begrüßenswerte durchgängige Transparenz auf den Tellern Österreichs verbunden: Jede Geflügelfleisch- oder auch Eierverpackung ist entsprechend gekennzeichnet. Heimische Produkte sind durch die teurere gentechnikfreie Fütterung und die damit verbundenen höheren Produktionskosten gegenüber importierten Lebensmitteln klar im Nachteil.

Aufgrund dessen ist es entscheidend, dass die GVO-freie Einigung der Geflügelbranche auch vom Lebensmitteleinzelhandel und den Konsumentinnen und Konsumenten mitgetragen wird. „In Gesprächen mit allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette ist es uns wichtig, dass österreichisches Fleisch nicht seinen Wert verliert. Mit dem eigenen Kauf gestalten am Ende aber auch wir Konsumentinnen und Konsumenten wesentlich die Produktionsbedingungen mit. Schlussendlich wird nur das nachproduziert, was aus dem Regal genommen wurde“, äußert sich Hannes Royer abschließend.

Aussender: Land schafft Leben

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