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Agrarvertreter appellieren an die EU-Kommission: “Nachhaltiges EU-Lebensmittelsystem muss Bauerninteressen berücksichtigen”

Agrarvertreter fordern die EU-Kommission auf, die Interessen der Bauern in dem bevorstehenden Vorschlag für ein nachhaltiges EU-Lebensmittelsystem zu berücksichtigen. Sie betonen die entscheidende Rolle der Bauern und setzen sich für einen ausgewogenen Ansatz ein, der die drei Säulen der Nachhaltigkeit umfasst: Ökologie, Wirtschaft und soziale Aspekte. Die Vertreter fordern ein klares Bekenntnis zur landwirtschaftlichen Produktion, faire Vorschriften, gleiche Standards für Importe und Unterstützung für nachhaltige Betriebe.

“Die Landwirtinnen und Landwirte bilden das Herz und das Fundament der Produktionskette für Lebensmittel. Ihre Interessen müssen in dem für Herbst erwarteten Vorschlag der EU-Kommission für ein nachhaltiges EU-Lebensmittelsystem berücksichtigt werden.

Einen nachhaltigeren Weg in unserem Lebensmittelsystem können wir nur mit den bäuerlichen Familienbetrieben einschlagen, nicht gegen sie. Wir erwarten uns daher einen Vorschlag, der alle drei Säulen der Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie und Soziales, gleichermaßen abdeckt”, sagen EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer, Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)-Präsident Josef Moosbrugger, Bauernbundpräsident Georg Strasser und Obmann des Vereins “Wirtschaften am Land” Josef Plank unisono.

Schmiedtbauer erwartet klares Bekenntnis zur landwirtschaftlichen Produktion

“Zu oft zielen die EU-Initiativen in der Landwirtschaft nur auf Verbote, Einschränkungen und Hürden für die Bodenbewirtschafterinnen und Bodenbewirtschafter ab. Ich erwarte mir von der EU-Kommission bei diesem Rahmengesetz ein klares Bekenntnis zur landwirtschaftlichen Produktion in Europa. Denn echte Nachhaltigkeit in unserem Lebensmittelsystem erreichen wir nur mit regionalen und saisonalen Erzeugnissen aus Bauernhand”, sagt EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer.

Forderung nach klarem Zukunftsweg und fairem Wettbewerb

“Brüsseler Politik ist nur dann gut, wenn sie für die Betroffenen, so auch die Bäuerinnen und Bauern, nachvollziehbar und umsetzbar ist. Es darf nicht sein, dass unsere bäuerlichen Familienunternehmen immer strengere Standards einhalten müssen, während diese für Importe nicht gelten. Gleiche Spielregeln für alle und mehr Wettbewerbsfairness! EU-Initiativen dürfen nicht der umweltschädlichen Agrarindustrie in Übersee dienen, sondern müssen unsere nachhaltigen Höfe stärken”, betont LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger.

“Die einzelnen EU-Initiativen sind auch besser zwischen den Ressorts abzustimmen, praktikabel zu gestalten und zusammenzuführen. Wir brauchen einen klaren Zukunftsweg und keinen dornigen Irrgarten.”

Stärkung der Position der Bauern im Lebensmittelsystem

“Die Position jener, die am Beginn der Wertschöpfungskette stehen, muss in einer Verordnung für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem ihren Platz finden und gut abgesichert sein. Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen faire Preise und eine angemessene Abgeltung für erhöhte Umweltauflagen und freiwillige Mehrleistungen. Zusammenschlüsse in Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften ermöglichen die bessere Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und sollen auch im Lebensmittelsystem der EU abgebildet sein. Nachhaltige Versorgung bedeutet auch sichere Versorgung, deshalb fordern wir ein besonderes Augenmerk auf Ernährungssouveränität im Lebensmittelsystem der Zukunft”, so Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

Ermöglichung ressourceneffizienter Landwirtschaft

“Eine Verordnung zu einem nachhaltigen EU-Lebensmittelsystem muss eine ressourceneffiziente Landwirtschaft ermöglichen. Wir alle in der österreichischen Landwirtschaft sind seit jeher bestrebt, täglich besser zu werden. Jetzt ist die Kommission gefordert, der Landwirtschaft die nötigen Werkzeuge dafür zur Verfügung stellen”, fordert der Obmann von “Wirtschaften am Land” Josef Plank:

“Die Verordnung muss Rücksicht auf die Besonderheiten und Bedürfnisse der europäischen Land- und Forstwirtschaft nehmen. Eine überbordende Bürokratie ist insbesondere für unsere Klein- und Mittelbetriebe in der Landwirtschaft existenzgefährdend. Jetzt gilt es, Meilensteine für die kommenden Hofübernehmer und alle, die in der Landwirtschaft tätig sind, zu setzen.”

 

Den gesamten Forderungskatalog gibt es hier.

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