Klaus Sturmaier holt sich den Staatsmeistertitel

Klaus Sturmaier holt sich den Staatsmeistertitel
Vor mehr als 30.000 Besuchern stellten rund 500 junge Fachkräfte aus 48 Berufen von 20. bis 23. November 2025 beim größten Berufsbildungsevent Österreichs ihr Können, Wissen und ihre Kreativität unter Beweis. Die Fleischerjugend war mit sechs Teilnehmern engagiert vertreten.
Der Oberösterreicher Klaus Sturmaier vom Betrieb Fleisch & Wurst Sturmaier aus Geboltskirchen setzte sich in einem äußerst spannenden Wettbewerb durch und errang den Staatsmeistertitel vor Gregor Fries (Spar Österreich – Zweigniederlassung Tann St. Pölten) und Carolin Pirolt (Kärntner Bauernhof Lippe).
Neben den drei Erstplatzierten überzeugten auch die Niederösterreicher Albert Dudas (Tann St. Pölten), Fabian Haller (Norbert Artner GmbH) und Markus Schattauer (Graf GmbH), die mit großem Können erstklassiges Fleischerhandwerk zeigten – aufmerksam verfolgt von den zahlreichen Besuchern der BIM, die die Leistungen des Nachwuchses mit großem Interesse beobachteten.
Gemeinsam mit dem stark frequentierten Stand der Salzburger Fleischer, der von Innungsmeister Helmut Karl und Innungsmeister a. D. Otto Filippi hervorragend mitbetreut wurde und bei dem viel Leberkäse verteilt wurde, präsentierte sich das Fleischerhandwerk in Salzburg in Bestform.
Mit Ausdauer zum Ziel
Der erste Tag verlief für Klaus Sturmaier nicht ganz ideal, da das Zerlegen des Rindfleisches im Liegen für ihn ungewohnt war – normalerweise arbeitet er in hängender Position. Am zweiten Tag, bei den Grillspezialitäten und den küchenfertigen Produkten, fand er deutlich besser in den Wettbewerb.
Dennoch war es schwer einzuschätzen, wie seine Leistung im Vergleich zu dem starken Teilnehmerfeld bewertet werden würde, da oft kleinste Details den Ausschlag geben. Beim Fingerfood am letzten Tag fühlte sich Klaus Sturmaier hingegen besonders sicher. Er wusste, dass er gut vorbereitet war und ihm dieses Modul liegt. Schlussendlich konnte er seine Ideen genauso umsetzen, wie er es sich vorgestellt hatte.
Intensives Programm
Insgesamt hatten die Teilnehmer fünf Module zu bewältigen. Das Wettbewerbsprogramm reichte vom Entbeinen und Zuschneiden eines Stummels/Knöpfels, einer Schweineschulter und eines Schweinehalses über Grill- und Barbecue-Spezialitäten bis hin zu küchenfertigen Gerichten und einem anspruchsvollen Fingerfood-Modul.
Hervorragende Leistungen
Beeindruckt zeigte sich auch die Fachjury, bestehend aus Clemens Baischer (Bronze bei den Euro Skills 2021), den Fachlehrern Thomas Bergmann und Peter Süßenbacher, Fleischermeisterin Doris Steiner-Bernscherer sowie Oberjuror und Skills-Experte Ferdinand Sorger Junior. Bewertet wurde streng, aber fair. „Die Austrian Skills sind für uns Fleischer eine großartige Plattform, um die Vielfalt unseres Berufs zu präsentieren. Wer hier antritt, beweist nicht nur Können, sondern auch Leidenschaft für Qualität“, betont Ferdinand Sorger. Besonders gefreut hat ihn der kollegiale Umgang unter den Teilnehmern: Trotz des Wettbewerbs unterstützten sie einander und begegneten sich mit Respekt.
Auch Doris Steiner-Bernscherer würdigte die Leistungen und die Atmosphäre: „Die Ergebnisse waren hervorragend – vor allem die ersten drei lagen extrem eng beieinander. Besonders positiv war auch die Stimmung insgesamt und die parallele Austragung mit der BIM. Wir haben enorm viele Interessierte erreicht und konnten zeigen, welch wunderbaren Beruf wir haben.“
Lob und Dank
„Unsere jungen Fachkräfte investieren viel Zeit, Energie und Leidenschaft, um sich auf Austrian Skills vorzubereiten. Dieser Einsatz verdient höchste Wertschätzung“, sagt Raimund Plautz, Innungsmeister der Fleischer Österreich. „Wettbewerbe wie dieser zeigen, dass wir unseren Nachwuchs ernst nehmen und fördern – weit über das normale Maß hinaus.“
Neben den Fleischern waren auch Bäcker und Konditoren in Salzburg im Einsatz. Mit der erstmaligen gemeinsamen Teilnahme wurde ein neues Kapitel in der Geschichte von Austrian Skills aufgeschlagen: Das Event war nicht nur ein Wettbewerb, sondern ein Fest des Handwerks und ein starkes Zeichen für die Zukunft der Lebensmittelberufe.
Ein besonderer Dank geht an die zahlreichen Sponsoren, Partner und Unterstützer, die das Event ermöglicht haben – darunter Almi, Alpenrind, BÄKO Österreich, Callebaut, Fini’s Feinstes, Fleischerverband, Gramiller, Kenwood, Lubeca, Miwe, Bäckerei Pföß, Resch & Frisch, Stiegl, Strasser-Steine, Tann, VDB – Vereinigung der Backbranche sowie die WKO – Die Lebensmittelgewerbe. Ein herzliches Dankeschön gilt selbstverständlich auch den Familien und Betrieben der Teilnehmer, die mit Motivation, Unterstützung und großem Engagement den Grundstein für diese Erfolge legten.
Auf die internationale Bühne
Die Wettbewerbe dienten nicht nur der Ermittlung der Staatsmeister, sondern zugleich als Qualifikation für die internationalen Berufswettbewerbe World Skills in Schanghai 2026 und Euro Skills Düsseldorf 2027. Skills-Experte Ferdinand Sorger wird in den kommenden Monaten den geeigneten Kandidaten für die Weltmeisterschaft auswählen und die österreichischen Teilnehmer in den Fleischbewerben erneut begleiten – so wie zuletzt die Bronzemedaillengewinnerin Simone Tieber bei den Independent Skills in der Schweiz. Raimund Plautz betont in diesem Zusammenhang einmal mehr sein Vertrauen in Sorgers Expertise: „Für die Auswahl zählen nicht nur fachliche Qualität, sondern auch Faktoren wie Alter, Zeitressourcen und die Motivation für eine intensive Vorbereitung. Und bei all diesen Entscheidungen stehen wir voll hinter seinem Urteil.“
Autorin: Hilde Resch






