Forschung mit Mehrwert für die Lebensmittelbranche: Wissenschaftspreis DER ALIMENTARIUS 2025 in Wien vergeben

Forschung mit Mehrwert für die Lebensmittelbranche: Wissenschaftspreis DER ALIMENTARIUS 2025 in Wien vergeben
Wissenschaft als Motor für Qualität und Innovation
Am 6. November 2025 wurden in Wien vier herausragende Forschungsarbeiten mit dem Wissenschaftspreis DER ALIMENTARIUS 2025 prämiert. Die Auszeichnung der Fachzeitschrift DIE ERNÄHRUNG würdigt innovative Beiträge zu Lebensmitteln, Ernährung und Technologie – Themen, die für Österreichs Fleischbranche, Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk immer wichtiger werden.
Die Herausgeberin Mag. Katharina Koßdorff betonte, dass die Zahl der Einreichungen so hoch war wie noch nie: ein starkes Signal für das wissenschaftliche Engagement junger Forscherinnen und Forscher im Land.
Zukunft der Lebensmittelproduktion im Fokus
Der Rektor der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Prof. DDr. Matthias Gauly, unterstrich in seiner Festrede die wachsende Bedeutung von Forschung für nachhaltige Ernährungssysteme. Während landwirtschaftliche Strukturen im Wandel sind, bleibt der Anspruch an Qualität und regionale Herkunft bestehen. Für Fleischer, Landwirte und Verarbeiter heißt das: Innovation und Nähe zum Rohstoff sind entscheidende Erfolgsfaktoren.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2025
| Kategorie | Preisträger/in | Thema der Arbeit |
|---|---|---|
| Dissertation (1. Platz) | Dr. nat. techn. Jorge Rivera | Computergestützte Verfahren zur Optimierung thermischer Lebensmittelverarbeitung – Beitrag zu Sicherheit und Energieeffizienz in der Produktion. |
| Sonderpreis (Juristische Dissertation) | Dr.in Marina Murko, BA | Verantwortung und Pflichten von Unternehmen in der Lieferkette – Relevanz für Qualitätsmanagement und Rückverfolgbarkeit. |
| Masterarbeit (1. Platz, ex aequo) | Dipl.-Ing. Rafaela Scheibelberger, BSc | Neue Methode zur Analyse des Gliadin/Glutenin-Verhältnisses in Weizenmehl – Qualitätsmarker mit Potenzial für handwerkliche Verarbeitung. |
| Masterarbeit (1. Platz, ex aequo) | Lukas Meusburger, MSc | Einfluss von Fettsäuren und deren Oxidationsprodukten auf entzündliche Prozesse im Darm – Relevanz für Ernährung und Tiergesundheit. |
Bedeutung für Landwirtschaft und Fleischverarbeitung
- Für die Fleischwirtschaft sind die prämierten Themen hochaktuell: Die Digitalisierung der Lebensmittelverarbeitung, wie sie Dr. Rivera erforscht hat, kann helfen, Energieeinsatz und Produktsicherheit in fleischverarbeitenden Betrieben weiter zu verbessern.
- Auch die Arbeit von Dr.in Murko hat Praxisrelevanz: Das Lieferkettenrecht und die steigenden Anforderungen an Transparenz betreffen zunehmend auch Fleischer, Direktvermarkter und Landwirte, die Rohstoffe beziehen oder exportieren.
- Forschung wie jene von Lukas Meusburger liefert zudem Impulse für Ernährungswissenschaft und Tiergesundheit – ein Aspekt, der künftig stärker in die Fütterung und Produktentwicklung einfließen dürfte.
Preis mit Signalwirkung
Der mit 6.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis DER ALIMENTARIUS wird seit 2019 jährlich an junge Akademikerinnen und Akademiker verliehen. Ziel ist es, Forschung und Praxis enger zu verbinden und innovative Ansätze aus Österreich stärker sichtbar zu machen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer Fachjury aus Wissenschaft, Recht, Technik und Wirtschaft ausgewählt. Für 2026 ist bereits die nächste Ausschreibung angekündigt – ein Zeichen, dass der Wissensaustausch zwischen Forschung und Lebensmittelpraxis in Österreich weiter gestärkt wird.
Relevanz für Betriebe in Österreich
Ob Metzgerei, Landwirtschaft oder Lebensmittelverarbeitung – die prämierten Projekte zeigen, wie stark technologische und rechtliche Entwicklungen die Branche prägen. Digitalisierung, Energieeffizienz und Qualitätssicherung werden zu zentralen Wettbewerbsfaktoren. Österreichs Betriebe können davon profitieren, wenn Forschung und Praxis noch enger zusammenrücken.

