
Pro Jahr benötigen die Österreicher 6.816 Milliarden Kilokalorien für ihre Ernährung. Beim gegenwärtigen Ernährungsstil mit hohem Fleischkonsum und sehr vielen Lebensmittelabfällen könnte man das Land nicht ausschließlich mit Biolandbau ernähren, denn dieser könne laut ihren Berechnungen nur 6.599 Milliarden Kilokalorien produzieren, sagte Schlatzer. Deshalb sei eine Verringerung des Fleischkonsums und der Abfälle essenziell.
In Österreich würde momentan für die Produktion von Kraftfuttermitteln wie Mais und Soja mehr als die Hälfte der Ackerflächen verwendet. „Österreich importiert außerdem jedes Jahr etwa eine halbe Million Tonnen Sojafuttermittel, zum größten Teil gentechnisch verändertes Soja aus Brasilien, Argentinien und den USA“, erklärte Schlatzer. Diese große Importabhängigkeit könnte stark reduziert bis vermieden werden. Auch für die Gesundheit der Bevölkerung wäre eine Umstellung positiv: „In Österreich ist der Fleischkonsum dreimal höher als empfohlen und für verbreitete schwere Gesundheitsprobleme verantwortlich“, so Schlatzer.
Durch die präsentierte Studie sei nun belegt, dass ganz Österreich biologisch ernährt werden kann, nun sei die Politik gefragt, erklärte Greenpeace-Landwirtschaftssprecher Sebastian Theissing-Matei: „Agrarförderungen müssen daher umweltfreundliche Betriebe verstärkt belohnen“. Er forderte auch eine verpflichtende, hohe Bio-Quote für die mehreren hundert Millionen Mahlzeiten, die jährlich in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen ausgegeben werden.