Bio in Österreich weiter im Aufwind

Bio in Österreich weiter im Aufwind
Bio bleibt für Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten Standard
Die aktuellen RollAMA-Ergebnisse für das erste Halbjahr 2025 verdeutlichen, dass Bio längst kein Randthema mehr ist. Der Wertanteil von Bio-Produkten im heimischen Lebensmitteleinzelhandel stieg um 8,4 Prozent, auch mengenmäßig zeigt sich ein deutlicher Zuwachs. Besonders bei Milchprodukten, Gemüse, Eiern und Mehl greifen die Österreicherinnen und Österreicher verstärkt zu biologischen Lebensmitteln.

Starke Bio-Präferenz bei Grundnahrungsmitteln
Bio ist vor allem in jenen Produktgruppen präsent, die täglich am Tisch stehen. Bei Frischmilch liegt der Bio-Anteil bereits bei 35 Prozent im Wert, Naturjoghurt erreicht über 23 Prozent. Wurzelgemüse überschreitet mit mehr als 40 Prozent sogar die Hälfte des Marktes, Eier kommen auf 18 Prozent. Auch im Fleischbereich ist Bewegung erkennbar: Während Rind- und Kalbfleisch von 8 auf 12 Prozent Bio-Anteil wachsen konnten, bleibt Schweinefleisch mit 2 bis 3 Prozent noch deutlich zurück.
Übersicht Bio-Anteile im 1. Halbjahr 2025
| Produktgruppe | Bio-Anteil im Wert | Entwicklung |
|---|---|---|
| Frischmilch | 35 % | stabil hoch |
| Naturjoghurt | über 23 % | wachsend |
| Wurzelgemüse | über 40 % | sehr stark |
| Eier | 18 % | stabil |
| Rind- & Kalbfleisch | 12 % | steigend |
| Schweinefleisch | 2–3 % | niedrig |
AMA-Biosiegel als Vertrauensanker
Für Konsumentinnen und Konsumenten spielt Transparenz eine zentrale Rolle. Das AMA-Biosiegel ist in Österreich neben dem EU-Bio-Logo das einzige staatlich anerkannte Gütesiegel für biologische Produkte. Es garantiert den Einsatz von 100 Prozent Bio-Rohstoffen, sofern diese verfügbar sind, und setzt klare Herkunftszeichen: Mit dem rot-weiß-roten AMA-Biosiegel „Austria“ wird sichergestellt, dass Rohstoffe und Verarbeitung ausschließlich in Österreich erfolgen.
Über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus gelten zusätzliche Vorgaben – etwa der Ausschluss von Palmöl, strengere Regelungen zu Zusatzstoffen und Verpackungen sowie regelmäßige, unabhängige Kontrollen. Damit wird Bio nicht nur zur Vertrauensfrage, sondern auch zu einem wichtigen Standortfaktor für die heimische Landwirtschaft.
Bedeutung für Landwirtschaft und Fleischbranche
Für Österreichs Landwirtinnen und Landwirte ist der wachsende Bio-Markt ein klares Signal: Konsumentinnen und Konsumenten schätzen Herkunft, Qualität und Nachhaltigkeit. Besonders im Fleischsektor eröffnet die steigende Nachfrage nach Bio-Rind- und Kalbfleisch Chancen, während Schweinefleisch weiterhin Entwicklungspotenzial bietet. Für Fleischerinnen und Fleischer bedeutet dies, sich stärker mit biologischen Herkunftsketten und regionaler Vermarktung auseinanderzusetzen, um an diesem Wachstumsfeld teilzuhaben.
RollAMA: Datenbasis aus 2.800 Haushalten
Die RollAMA wird von der AMA-Marketing gemeinsam mit GfK und KeyQUEST erhoben. Basis sind 2.800 österreichische Haushalte, die regelmäßig ihre Lebensmitteleinkäufe dokumentieren. Erfasst werden Fleisch, Wurstwaren, Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Erdäpfel, Tiefkühlwaren, Fertiggerichte, Backwaren und Mehl. Die Ergebnisse geben ein repräsentatives Bild über die Ernährungstrends in Österreich und zeigen, wie stark Bio-Produkte mittlerweile im Alltag verankert sind.

