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Knappheit am EU-Schweinemarkt treibt Preise weiter nach oben

Österreichische Notierung legt diese Woche um 4 Cent zu

Unverändert knapp fällt zurzeit europaweit das Angebot an schlachtreifen Schweinen aus. Infolgedessen legen diese Woche fast alle Notierungen um einige Cent zu. Die Auswirkungen der mittlerweile seit zehn Wochen andauernden hohen Temperaturen werden damit immer deutlicher spürbar. In Stallungen mit unzureichender Klimatisierung sinkt die Wochenmastleistung um bis zu zehn Prozent – in solchen Betrieben müssen die Schweine bis zur Schlachtreife jetzt mindestens eine Woche länger gefüttert werden.

Am Markt bedeutet das sinkende Schlachtgewichte und einen weiteren Rückgang der Stückzahlen.

Österreich: Schweinemarkt leer gefegt

Auch in Österreich war vergangene Woche trotz fehlendem Schlachttag am 15.08. der Schweinemarkt leer gefegt. Mit knapp über 94 kg hat das Schlachtgewicht ein mehrjähriges Rekordtief erreicht, berichtet die Schweinebörse.

Vor dem Hintergrund einer vollen Arbeitswoche und der um zehn bis 15 Prozent unterdurch-schnittlichen Angebotszahlen wurde auch hierzulande ein Plus von 4 Cent notiert. Der Mastschweine-Notierungspreis erhöht sich somit auf 1,86 Euro je kg (Berechnungsbasis: 1,76 Euro). „Weder die Schlachtgewichte noch die Stückzahlen können schlagartig zunehmen. Bei der Nachfrage erwarten einige Länder in der EU zum Urlaubsende eher eine Belebung als eine Flaute“, betont Johann Schlederer von der Schweinebörse und geht in der nahen Zukunft von stabilen Preisen aus. Seine Einschätzung deckt sich mit jener der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), die ebenfalls darauf hinweist, dass „ein abruptes Ende der anhaltend knappen Versorgung des Lebendmarktes nicht abzusehen ist“.

Schweinefleischimporte Russlands gesunken
Russland hat im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich weniger Schweinefleisch importiert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wie die dänische Branchenorganisation Landbrug & Fødevarer laut Agra Europe berichtete, sank das Importvolumen um 16 Prozent auf 441.320 Tonnen. Von dem Einfuhrrückgang waren die Hauptlieferanten des Marktes sehr unterschiedlich betroffen. Größter Verlierer waren die USA, die einen Einbruch ihrer Absatzmenge um mehr als 80 Prozent auf nur noch 6.340 Tonnen verkraften mussten. Kanada büßte gut die Hälfte der bisherigen Exportmenge ein. Der Grund für diese starken Handelseinschränkungen waren in beiden Fällen Einfuhrrestriktionen Russlands für Fleisch aus Nordamerika, nachdem in früheren Lieferungen angeblich Rückstände des Wachstumsförderers Ractopamin gefunden worden waren.

Deutschland konnte laut ISN seinen Platz als wichtigstes Lieferland für Schweinefleisch am russischen Markt im ersten Halbjahr zwar behaupten, musste aber einen Rückgang der Ausfuhren um 17 Prozent auf 87.793 Tonnen hinnehmen. Im Gegensatz dazu konnte Dänemark seine Exporte Richtung Moskau um 14 Prozent auf 62.088 Tonnen steigern, womit die Skandinavier zum zweitwichtigsten Anbieter geworden sind. (Red./AIZ)

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