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EU-Schweinemarkt: Strafe für deutsches Wurstkartell verstärkt Preisdruck

Österreich: Mastschweine-Notierung gibt um 6 Cent nach

Durch eine in Deutschland ausgelöste Preisdruckwelle sind die Schweinepreise EU-weit auf Talfahrt. Gleich mehrere Gründe führen die deutschen Druckmacher für das Minus von 7 Cent ins Treffen. Neben den altbekannten und saisonüblichen Einflüssen, wie fehlender Russlandexport oder teils verwaiste Städte durch den Urlaubsbeginn, wurde nun ein zusätzlicher Stimmungskiller in der Fleischbranche bekannt. Das deutsche Kartellamt hat gegen das sogenannte deutsche Wurstkartell eine Strafe in der Höhe von 338 Mio. Euro verhängt. Auf den Hersteller Tönnies, der neben dem größten Schlachtunternehmen Deutschlands auch mehrere Wurstfabriken betreibt, entfallen dabei kolportierte 100 Mio. Euro. Nun scheint es als ob diese Strafzahlungen 1:1 an die Vorlieferanten weitergereicht werden und sich auch alle europäischen Schweinehalter mit entsprechenden Preisverlusten beteiligen müssen.

In Österreich haben, wie angekündigt, einige Großabnehmer die Schlachtungen zurückgefahren. Andererseits waren auf Heimmarkt ausgerichtete klein- und mittelbetriebliche Schlachtunternehmen zusätzlich aufnahmefähig. Die Überhänge hielten sich somit in Grenzen. Das frische Angebot erreichte bestenfalls Durchschnittsniveau, das heißt vorgezogene Panikanmeldungen waren nicht messbar. Die neuerliche Steilvorlage aus Deutschland zwang auch hierzulande zu einer Preisrücknahme in annähernd deutscher Dimension. Die Mastschweine-Notierung sinkt somit auf 1,62 Euro (Berechnungsbasis: 1,52 Euro) je kg. Ein weitgehender Abfluss schlachtreifer Partien sollte damit gewährleistet sein. „Die inzwischen kräftig ausgefallene Preiskorrektur sollte normalerweise zu einer Absatzbelebung verhelfen“, schätzt Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse die weitere Marktentwicklung ein. Mehr als Preisstabilisierung scheine im Juli aber nicht mehr möglich zu sein. (Red./AIZ)

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