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Allianz gegen Österreich-Preisaufschlag: Acht EU-Staaten fordern Ende unfairer Lieferbeschränkungen

Der Handelsverband begrüßt die Initiative von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, mithilfe einer europäischen Allianz gegen territoriale Lieferbeschränkungen (TSCs) vorzugehen. Acht Staaten sind bereits mit an Bord: Belgien, Tschechien, Luxemburg, Niederlande, Kroatien, Griechenland, Slowenien und Österreich setzen sich auf EU-Ebene im Rat für Wettbewerbsfähigkeit gemeinsam für einen fairen Binnenmarkt und ein TSC-Verbot ein.

Der Handelsverband begrüßt die Initiative von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, mithilfe einer europäischen Allianz gegen territoriale Lieferbeschränkungen (TSCs) vorzugehen. Acht Staaten sind bereits mit an Bord: Belgien, Tschechien, Luxemburg, Niederlande, Kroatien, Griechenland, Slowenien und Österreich setzen sich auf EU-Ebene im Rat für Wettbewerbsfähigkeit gemeinsam für einen fairen Binnenmarkt und ein TSC-Verbot ein.
„Ein Verbot dieser Preisaufschlag- Praktiken wäre ein wirksames Instrument zur Inflationsbekämpfung“, betont Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. © Katharine Schiffl

Allianz gegen Österreich-Preisaufschlag: Acht EU-Staaten fordern Ende unfairer Lieferbeschränkungen

Österreich im Zentrum einer europäischen Allianz

Österreich hat sich mit Belgien, Tschechien, Luxemburg, den Niederlanden, Kroatien, Griechenland und Slowenien zusammengeschlossen, um im Rat für Wettbewerbsfähigkeit gegen territoriale Lieferbeschränkungen (TSCs) vorzugehen. Unterstützt wird die Initiative von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer. Der Handelsverband begrüßt diesen Schritt ausdrücklich und spricht von einem wichtigen Signal für faire Wettbewerbsbedingungen.

Was sind territoriale Lieferbeschränkungen?

TSCs verhindern, dass Händler Waren grenzüberschreitend zu gleichen Konditionen einkaufen können. Internationale Markenartikelkonzerne verlangen von österreichischen Händlern oft deutlich höhere Preise als etwa von Händlern in Deutschland. Das führt zu einem künstlichen „Österreich-Aufschlag“, der sowohl den Handel als auch Konsument:innen belastet.

Bettcher Trimming
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BWB bestätigt Preisunterschiede

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat in einer Untersuchung entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette festgestellt: Markenartikel kosten in Österreich im Schnitt 15 bis 20 Prozent mehr als in Deutschland. In manchen Fällen zahlen heimische Händler sogar bis zu 60 Prozent höhere Beschaffungspreise.

Preisaufschläge laut BWB

 
Vergleich Preisniveau Österreich im Schnitt Extremfälle
gegenüber Deutschland +15 bis 20 % bis zu +60 %
gegenüber Frankreich ähnlich erhöht keine Angabe

Diese Fälle zeigen, dass es sich um systematische Praktiken handelt, die den freien Handel behindern.

Bedeutung für Österreichs Fleisch- und Lebensmittelbranche

Für Österreichs Fleischereien, Landwirte und den gesamten Lebensmittelhandel ist ein Ende der Lieferbeschränkungen ein entscheidender Faktor. Denn: Die Branche kämpft ohnehin mit steigenden Energie-, Personal- und Rohstoffkosten. Ein Wegfall des „Österreich-Aufschlags“ könnte die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe im europäischen Kontext deutlich stärken.

„Ein Verbot dieser Praktiken wäre ein wirksames Instrument zur Inflationsbekämpfung“, betont Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Auch Bundeskanzler Karl Stocker, Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Finanzminister Florian Marterbauer hätten sich auf EU-Ebene stark gemacht.

Chancen für einen faireren Binnenmarkt

Ob die Allianz der acht Staaten den entscheidenden Impuls für ein EU-weites Verbot von TSCs gibt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist jedoch: Für Österreichs Lebensmittelbranche und den Konsumstandort insgesamt steht viel auf dem Spiel. Weniger künstliche Preisunterschiede würden nicht nur Händler entlasten, sondern auch Konsument:innen unmittelbar zugutekommen.