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Nudging im Supermarkt fördert den Kauf von Tierwohl-Produkten: Studie zeigt Erfolg

Können kleine "Schubser" dazu bewegen, bewusster einzukaufen? Ein Forscherteam um Dr. Nina Weingarten und Prof. Dr. Monika Hartmann von der Universität Bonn untersucht in virtuellen Supermärkten, wie Nudging das Kaufverhalten hin zu mehr Tierwohlprodukten beeinflussen kann.

Nudging, eine Strategie, die darauf abzielt, das Verhalten von Menschen sanft zu beeinflussen, ohne dabei auf Verbote oder finanzielle Anreize zurückzugreifen, wurde kürzlich in einem virtuellen Supermarkt untersucht. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob Verbraucherinnen und Verbraucher dadurch motiviert werden können, beim Einkauf verstärkt auf Tierwohlaspekte zu achten. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass Nudging das Potential hat, die Wahl von Produkten aus artgerechterer Tierhaltung positiv zu beeinflussen.

Tierwohleinkauf: kleiner Anstoss von der Theorie zur Parxis

In Österreich ist das Bewusstsein für Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion bereits erheblich ausgeprägt. Zahlreiche Initiativen und Zertifikate wie das AMA-Gütesiegel legen einen besonderen Wert auf die Herkunft und die Haltungsbedingungen von Tieren. Die österreichische Landwirtschaft ist für ihre hohen Standards bekannt, und die Verbraucher zeigen ein zunehmendes Interesse an Produkten, die diesen Standards genügen.

Trotz dieses wachsenden Bewusstseins findet der überwiegende Teil der Einkäufe jedoch weiterhin aus Gewohnheit statt. Viele Konsumenten greifen aus Bequemlichkeit oder Preissensibilität auf weniger tierfreundliche Produkte zurück. Ausgehend von der in Deutschland durchgeführten Studie zum Thema Nudging könnte diese Strategie also auch in Österreich ein wirksames Mittel darstellen, um Einkaufsgewohnheiten nachhaltig zu beeinflussen.

Auch Aufsteller oder digitale Displays machen mit einfachen Mitteln auf ein spezielles Regal mit Tierwohl-Produkten aufmerksam. © ILR/ Uni Bonn

Beispielhafte Maßnahmen für Österreichische Supermärkte

Die Studie zeigt, dass spezielle Nudging-Maßnahmen, wie etwa Bodenmarkierungen, die Kunden zu spezifischen Produkten leiten, den Kauf von Tierwohl-Produkten fördern können. Für österreichische Supermärkte könnten folgende Maßnahmen inspirierend sein:

  • Bodenmarkierungen, die zu Regalen mit Produkten aus artgerechterer Tierhaltung führen.
  • Aufsteller und Schilder, die auf die Vorteile von Tierwohl-Produkten hinweisen und das Bewusstsein dafür stärken.
  • Digitale Displays, die über die Haltungsbedingungen der Tiere informieren.

Für die Zukunft ist es entscheidend, weitere Studien durchzuführen, um die langfristigen Auswirkungen von Nudging zu verstehen und zu prüfen, wie diese Strategien am besten in die Praxis umgesetzt werden können. Das Ziel sollte es sein, Verbraucherverhalten nicht nur kurzfristig zu beeinflussen, sondern langfristige Veränderungen im Sinne des Tierwohls zu bewirken.

Einfache Mittel: Ansätze vielversprechend

Die Studie zum Thema Nudging im Lebensmitteleinzelhandel zeigt vielversprechende Ansätze, um Verbraucher zu einem umwelt- und tierfreundlicheren Einkaufsverhalten zu animieren. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen im Bereich Tierwohl bietet Nudging eine innovative Möglichkeit, positive Verhaltensänderungen zu fördern. Für Österreich, mit seinem hohen Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, könnten derartige Strategien besonders wirksam sein. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern Nudging und ähnliche Maßnahmen in der Lage sind, dauerhafte Veränderungen im Verbraucherverhalten herbeizuführen.


 

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