Im Rahmen der BIO AUSTRIA Bauerntage wurde gestern zum dreizehnten Mal der Innovationspreis BIO AUSTRIA-Fuchs für hervorragende Projekte und Ideen in der Biolandwirtschaft vergeben. Zum Mitmachen aufgerufen waren alle Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs. Eine Jury wählte aus den zahlreichen Einreichungen aus jeder Kategorie zwei Sieger aus. Diese schafften den Sprung ins Online-Voting, wo die Reihung der Projekte erfolgte. Über 2.000 vergebene Stimmen zeugen von großem Interesse am Bio-Fuchs Wettbewerb beim Publikum.
Die drei GewinnerInnen erhalten Preise im Wert von 600,- bzw. 500,- bzw. 400,- Euro, gesponsert von BIO AUSTRIA, Sonnentor und der Österreichischen Hagelversicherung. Die Preise sowie die Gewinnertrophäe werden von BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann möglichst zeitnah persönlich auf den jeweiligen Höfen übergeben.
Erster Platz: Zwei Betriebe, ein Ziel
Der Bio-Fuchs geht heuer an den Pur Natur Hof in Eggersdorf bei Graz und an Gelawi Jaklhof in Kainbach bei Graz. Die zwei Bio-Betriebe haben ein gemeinsames Ziel umgesetzt: Gesundes Bio-Gemüse und artgerechte Bio-Tierhaltung vereinen. Die Freilandschweine vom Pur Natur Hof unterstützen im Sommer das Team vom Gelawi Jaklhof beim Gemüseanbau. Sie befreien die Flächen von unerwünschten Wurzelbeikräutern, lockern die Erde auf und bereiten so alles für den nächsten Anbau vor. Im Herbst geht es wieder zurück nach Hause in ihr Gehege. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Nachahmen lohnt sich, findet die Jury.
Zweiter Platz: Einstreusystem mit Kniff
Den zweiten Preis holte sich der Bio-Hof Ibertsberger aus Seekirchen (Salzburg). Der Anbindestall am Bio-Betrieb Ibertsberger war in die Jahre gekommen. Es wurde ein neuer Laufstall mit Tiefstroh für die Milchkühe gebaut. Damit ein Tiefstreustall gut funktioniert, muss täglich nachgestreut werden – ohne die Unterstützung von Maschinen ein sehr arbeits- und zeitintensives Unterfangen. Kurzentschlossen baute Walter Ibertsberger sein eigenes Einstreusystem. Jetzt erledigt ein gebrauchter Miststreuer die Arbeit. Er fährt auf Knopfdruck auf Schienen über der Tiefstreulauffläche von einem Ende zum anderen. Die Einstreu wird so effizient und ohne viel Arbeits- und Zeitaufwand gleichmäßig verteilt.
Dritter Platz: Käse mit Beziehungen nach ganz Oben
Der dritte Preis geht ebenfalls in die Steiermark, nach Fehring. Der Biobauer Ewald Wurzinger hat ein ausgefallenes Vermarktungskonzept für seinen Bio-Käse gesucht und gefunden – „CheeseUS“ war geboren. In Kooperation mit der Stadtpfarre Hartberg wurde neben der Kirche ein Käseladen eröffnet. Dadurch ist es gelungen, eine neue Zielgruppe anzusprechen und für Bio zu begeistern. Inzwischen vermarkten auch andere Bio-Betriebe aus der Region ihren Käse im Hofladen der etwas anderen Art. Ein Teil des Erlöses geht an die Pfarre und wird vorerst für die Renovierung der Kirche verwendet.