Am Welternährungstag, der jährlich am 16. Oktober begangen wird, stehen Welthunger und Ernährungssicherheit im Mittelpunkt. Die tierhaltende Landwirtschaft spielt hierbei eine entscheidende Rolle, liefert sie doch einen überwiegenden Teil der benötigten Lebensmittel. Der Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) als Sprachrohr der Rinder, Schweine, Geflügel, Schafe, Ziegen und Pferde haltenden Betriebe, weist dabei auf die Versorgungssicherheit Österreichs mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wie Milch, Milchprodukten, Fleisch, Geflügel, Eier, hin.
Der Selbstversorgungsgrad beträgt
Rind und Kalb 141%
Milch und Milchprodukten 128%
Schweinefleisch 101%
Käse 99%
Eiern 87%
Geflügel 71%
Gerade die Corona-Pandemie hat der Bevölkerung die Leistungen unserer tierhaltenden Betriebe in einem verstärkten Ausmaß bewusst gemacht”, betont NTÖ-Obmann Walter Lederhilger. “Bei der Spanischen Grippe vor 100 Jahren gab es sowohl für die Bevölkerung als auch für die Landwirtschaft ganz andere Bedingungen. Es herrschte vielerorts Hungersnot und Nahrungsmittelmangel. Fast 40% der Erwerbstätigen waren in der Zwischenkriegszeit in der Landwirtschaft tätig, heute sind es nur mehr 3,7%. Mechanisierung und Technisierung ermöglichten höhere Erträge und Produktionssteigerungen. Der österreichische Weg in der Tierhaltung ging dabei sehr stark in Richtung Qualität. Hier stehen Tierwohl, viel höhere Hygiene- und Umweltstandards wie auch Sozialabsicherungen im Mittelpunkt”, so Lederhilger.
Österreich zählt international zu den Ländern mit den höchsten Tierwohl-, Tiergesundheits-, Hygiene- und Umweltstandards. Heute versorgt eine heimische Bäuerin oder ein Bauer im Schnitt rund 117 Menschen, obwohl die durchschnittliche Fläche eines österreichischen Betriebes nur 19 ha groß ist. Im internationalen Vergleich ist diese Fläche sehr klein – genauso wie die Zahl der 32 Rinder, 109 Schweine, 29 Schafe und 11 Ziegen, die durchschnittlich pro Betrieb gehalten werden. Die tierhaltende Landwirtschaft ist bäuerlich strukturiert und umfasst zu 90% Familienbetriebe.
Die österreichischen Lebensmittel sind im Ausland überaus beliebt und haben ein hohes Image. Die tierischen Produkte Milch, Fleisch, Käse, Butter und Joghurt dominieren die Exportmärkte. Der Exportschlager ist Käse mit einem Ausfuhrwert von 642 Mio. Euro, generell machen Milch und Milchprodukte 10% der gesamten Agrarexporte aus. Die Exportwirtschaft generiert eine hohe Wertschöpfung für das Land und sichert Zehntausende Arbeitsplätze, von der Bauernschaft über die Verarbeitung, über den Handel bis zum Tourismus.
Verpflichtende Herkunftskennzeichnung unabdingbar
“Unsere intakte Natur, das Grünland, die Almwirtschaft sowie die hohen Tierwohl- und Produktionsbedingungen zeichnen unsere tierischen Lebensmittel aus”, stellt Lederhilger fest. “Seit Beginn der Corona-Pandemie erleben diese regionalen Produkte auch im Inland einen Boom und werden von der Bevölkerung noch mehr geschätzt. Um auch in Großküchen und Gastronomiebetrieben den Kunden die Entscheidungsmöglichkeit für heimische Produkte zu geben, ist die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung bis auf den Teller unabdingbar. Die im Regierungsprogramm verankerten ersten Schritte müssen vom zuständigen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz rasch umgesetzt werden”, so die Forderung des NTÖ.
Über den NTÖ
Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Rinderzüchter (ZAR), der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ), die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) sowie die Arbeitsgemeinschaft Rind (ARGE Rind) und die Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Pferdezüchter (ZAP) haben 2016 den gemeinsamen Dachverein “Nachhaltige Tierhaltung Österreich” gegründet. Damit sollen gemeinsam die Interessen der Tierhalter aller Sparten vertreten und agrarpolitische Themen koordiniert behandelt werden.
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