Nino Sifkovits und seine Frau Cheyenne Ochsenknecht setzen ein Zeichen in der Landwirtschaft und beweisen, dass Authentizität und Transparenz die Schlüssel zum Erfolg sein können. Auf ihrem steirischen Chianinahof produzieren und vermarkten sie Rind-, Lamm- und Schweinefleisch von seltenen Nutztierrassen. Der unkonventionelle Weg führte das Paar von Berlin zurück nach Österreich, um den elterlichen Hof zu übernehmen. Ihre Offenheit und die Bereitschaft, mit etlichen Vorurteilen aufzuräumen, macht ihre Geschichte besonders. Im Podcast “Wer nichts weiß, muss alles essen” spricht Sifkovits darüber, wie er die Tore seines Hofes für die Öffentlichkeit öffnet, um Einblicke in die nachhaltige Lebensmittelproduktion zu geben. Außerdem diskutiert er mit Hannes Royer die Problematik der Doppelmoral in der Gesellschaft bezüglich der Unterstützung der Landwirtschaft und die Notwendigkeit, Wertschätzung für lokal produzierte Lebensmittel zu entwickeln.
Die Wichtigkeit von lokaler und nachhaltiger Produktion
Der Chianinahof ist ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Landwirtschaft in Österreich. Die Entscheidung, gegen den Trend zu industriell gefertigten Lebensmitteln zu gehen und statt auf Quantität auf Qualität und den direkten Bezug zum Verbraucher zu setzen, ist heute ein wegweisendes Modell. Der Ansatz, den Sifkovits und Ochsenknecht verfolgen, spiegelt nicht nur ein wachsendes Bewusstsein in der Gesellschaft für Nachhaltigkeit und Tierwohl wider, sondern zeigt auch, wie landwirtschaftliche Betriebe durch spezialisierung und Diversifikation erfolgreich sein können.
Regionale Bedeutung und Auswirkungen
Die steirische Region profitiert von solchen Initiativen enorm. Der Chianinahof trägt zur lokalen Wirtschaft bei, indem er Arbeitsplätze schafft und die lokale Gemeinschaft unterstützt. Darüber hinaus fördert er den Tourismus, da der Hof Besucher anzieht, die mehr über nachhaltige Landwirtschaft lernen möchten. Der direkte Verkauf auf dem Hof und die Zusammenarbeit mit lokalen Restaurants stärken die Wirtschaftskreisläufe und reduzieren die CO2-Bilanz durch verkürzte Transportwege.
Der Trend zur Rückbesinnung auf die landwirtschaftlichen Wurzeln und die Wiederbelebung traditioneller Tierarten steht im Kontrast zu einem Großteil der landwirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte in Österreich. Historisch gesehen prägten kleine, vielfältig wirtschaftende Bauernhöfe das Land. Doch die zunehmende Industrialisierung und Globalisierung führten zu einer Konzentration auf wenige, hoch effiziente Großbetriebe. Der Chianinahof repräsentiert damit auch ein Stück weit den Wunsch nach einer Rückkehr zu einer vielfältigeren und nachhaltigeren Landbewirtschaftung.
Initiativen wie der Chianinahof zeigen einen Weg auf, wie moderner, nachhaltiger Landbau gestaltet werden kann. Indem sie Vorurteile ablegen, Transparenz fördern und die Beziehung zum Konsumenten stärken, setzen Nino Sifkovits und Cheyenne Ochsenknecht nicht nur ein Zeichen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, sondern inspirieren auch andere, den Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und lokale Verbundenheit zu wagen.