In einem kürzlich durchgeführten Test des renommierten Gourmetverlags Gault & Millau wurden verschiedene Frankfurter, eines der beliebtesten Imbissprodukte in Österreich, unter die Lupe genommen. Neben dem Fleischanteil, der zwischen 67 und 84 Prozent variierte, spielten auch Faktoren wie die Verwendung von Natur– oder Kunstdarm und die geschmackliche Ausgewogenheit eine Rolle. Die Expertenjury legte besonderen Wert darauf, dass das Brät fest, jedoch nicht gummiartig ist, und der Geschmack harmonisch abgerundet sein sollte.
Tradition und Qualität: Das Frankfurter Würstel in Österreich
Das Frankfurter Würstchen, außerhalb Österreichs oftmals als “Wiener Würstchen” bekannt, genießt eine langjährige Tradition und ist fest in der österreichischen Esskultur verankert. Die Zubereitung der Würstel folgt einer speziellen Rezeptur, bei der Qualität und die Art der Zutaten entscheidend sind. Historisch gesehen, reichen die Wurzeln der Wiener Würstels bis ins 19. Jahrhundert zurück. Sie wurden erstmals von Wiener Fleischern hergestellt, die sich von der Frankfurter Wurstproduktion inspirieren ließen und diese mit lokalen Gewürzmischungen und Herstellungsverfahren kombinierten.
Frankfurter sind bei uns ein Wirtschaftsfaktor
Die Herstellung von Frankfurtern bietet nicht nur Genuss, sondern ist auch ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor in Österreich. Zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen sind in der Produktion tätig und sichern so Arbeitsplätze und Know-how in der Region. Darüber hinaus tragen sie zur Bewahrung des kulinarischen Erbes bei. Die Auszeichnung von Gault & Millau kann dabei helfen, die Aufmerksamkeit auf die Qualität der heimischen Produkte zu lenken und somit auch einen positiven Effekt auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus haben.
Worauf es bei einem guten Frankfurter ankommt
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Fleischanteil | Zwischen 67 und 84 Prozent, wichtig für die Intensität des Geschmacks und die Konsistenz. |
Darm | Naturdarm sorgt für ein authentisches Geschmackserlebnis, während Kunstdarm oft aus praktischen Erwägungen verwendet wird. |
Geschmack | Der Geschmack sollte ausbalanciert und charakteristisch für die Würstelnart sein, ohne von Gewürzen überlagert zu werden. |
Konsistenz | Das Brät sollte fest, aber nicht gummiartig sein, um die Qualität des Bisses zu gewährleisten. |
Die Betonung auf der Qualität und der Tradition der Frankfurter Würstchen zeigt, wie wichtig es ist, die kulturellen und geschmacklichen Erbstücke zu bewahren und zu fördern. Der Test von Gault-Millau hebt nicht nur die kulinarische Vielfalt in Österreich hervor, sondern betont auch, dass hinter dem simplen Genuss eines Frankfurters viel Expertise und handwerkliches Können steckt.
Wer bewertete – wer gewann?
20 unterschiedliche Würstel aus dem Supermarkt sind von “Gusto”-Chefredakteurin Susanne Jelinek , Sepp Bitzinger (Würstelstände bei der Albertina und im Prater), Kultfleischer Markus Dormayer aus Langenzerdorf, Patricia Pölzl (Würstelstand “eh scho wuascht” am Wiener Zentralfriedhof), Sacher-Küchenchef Anton Pozeg, sowie dem Gault-Millau-Teams unter der Führung des Herausgeberpaars Martina und Karl Hohenlohe verkostet worden. Empfohlen werden hier nur die 10 besten Produkte – die Preise wurden laut Gault-Millau auf 1.000 g umgerechnet.
Frankfürter Würstel im Test: die Top 10
- Berger Wachauer Frankfurter von Billa (16,63 €/kg)
- Wiesentaler Frankfurter nach Landmetzger Art von Lidl (8,31 €/kg)
- Fair Hof Frankfurter von Hofer (13,60 €/kg)
- Spar Natur Pur Bio Fankfurter (16,63 €/kg)
- Berger Wellness Frankfurter (16,63 €/kg)
- Delikatess Frankfurter von Hofer (8,29 €/kg)
- Ja! Natürlich Frankfurter von Billa (12,22 €/kg)
- Bio Frankfurter Ein gutes Stück Heimat von Lidl (13,59 €/kg)
- Radatz Frankfurter von Billa (19,13 €/kg)
- Tann Sacherwürstel von Spar (15,63 €/kg)