VertreterInnen von 13 Unternehmen mit Jubiläen zwischen 40 und 210 Jahren wurden am 14. Oktober von Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, im Congress Igls als Tiroler Traditionsbetrieb ausgezeichnet. Die ältesten ausgezeichneten Betriebe waren die Metzgerei Huber GmbH in Oberndorf in Tirol mit 210 Jahren sowie die GBG Seidemann GmbH in Kematen und die Handl Tyrol GmbH in Pians mit jeweils 120 Jahren. Mit der Ehrung „Tiroler Traditionsbetrieb“ werden Unternehmen ausgezeichnet, die ein rundes Betriebsjubiläum von mindestens 30 Jahren feiern. Die geehrten Firmen erhalten eine entsprechende Urkunde des Landes Tirol.
„Egal ob Klein-, Mittel- oder Großbetrieb – die Tiroler Traditionsbetriebe leisten Großartiges für die heimische Wirtschaft. Die 13 Unternehmen, die wir heute in feierlichem Rahmen vor den Vorhang holen, bieten Arbeitsplätze für viele Tirolerinnen und Tiroler, zeichnen sich durch ihre jahrzehntelange, erfolgreiche wirtschaftliche Tätigkeit aus und leisten nicht zuletzt einen wertvollen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes“, betont LR Mattle.
Die beiden geehrten Fleischereien sind
210 Jahre Metzgerei Huber GmbH
Die Metzgerei Huber GmbH wurde im Jahr 1812 von Johann Huber in der Kitzbüheler Bichlstraße gegründet. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Betrieb vom Kitzbüheler Stadtmetzger zu einer der größten Metzgereien im Bezirk Kitzbühel entwickelt und besteht heute aus dem Produktionsgebäude in Oberndorf, drei Filialen in Kitzbühel und Kirchberg sowie einem Catering.
Josef Huber Senior hat den Betrieb 1979 gemeinsam mit seiner Frau Anni von seinen Eltern übernommen. Ende der 1990er Jahre stellte er den ersten Außendienstmitarbeiter ein, heute beliefert die Metzgerei Huber mehr als 400 StammkundInnen in der heimischen Gastronomie sowie den deutschen und österreichischen Lebensmitteleinzelhandel mit ihren hausgemachten Kitzbüheler Schinken-, Speck- und Wurstspezialitäten. Heute arbeiten rund 60 MitarbeiterInnen in der Metzgerei, den Filialen sowie dem Catering. Mit Josef Huber Junior übernimmt nun die siebte Generation an Metzgermeistern den Familienbetrieb.
120 Jahre Handl Tyrol GmbH
Vor 120 Jahren, im Jahre 1902, gründete Karl C. Handl in Pians seinen eigenen Fleischhauerbetrieb und legte damit den Grundstein für eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. 1920 eröffneten die ersten Filialen in Landeck und Galtür, 1923 verließ bereits die erste Lieferung „Boxele“ – so wurden damals die Bergwurzn genannt – Pians in Richtung Wien. Die flammende Leidenschaft wurde über Generationen weitergegeben. So schrieb sein Sohn 1926 das Rezeptbuch, in dem die geheimen Gewürzmischungen festgehalten wurden, nach denen auch heute noch ihre original Tiroler Spezialitäten hergestellt werden. Im Jahr 1970 übernahm Karl Franz Handl das Unternehmen, das seit 1990 unter dem Markennamen HANDL TYROL bekannt ist. Er verlegte das Unternehmen an den Ortsrand von Pians und schaffte es gemeinsam mit seiner Frau Christine mit viel Leidenschaft und Weitblick den kleinen Betrieb mit 15 MitarbeiterInnen zu einem mittelständischen Familienunternehmen zu entwickeln, das weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt wurde. Aus der kleinen Fleischhauerei in Tirol ist längst ein Unternehmen bedeutender Größe mit vier Produktionsstandorten und rund 700 MitarbeiterInnen geworden. Mehr als 65 Prozent der Tiroler Spezialitäten werden mittlerweile in circa 30 Länder weltweit exportiert. Seit 2011 führt Karl Christian Handl in vierter Generation die Handl Tyrol GmbH – anfangs gemeinsam mit seinem Bruder Markus, seit 2016 als alleinverantwortlicher geschäftsführender Gesellschafter.
Tirols Wirtschaft mit Rekord-Exportvolumen im Jahr 2021
Für das vergangene Jahr 2021 darf sich die Tiroler Wirtschaft über ein Rekord-Exportvolumen von über 14,6 Milliarden Euro freuen. „Das zeigt, dass unsere heimischen Produkte nicht nur in Tirol, sondern auch national und international gefragt sind. Dieses Rekordergebnis ist ein Beweis für die hervorragende Qualität der Tiroler Waren sowie die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Land“, so LR Mattle, der sich auch über die positive Entwicklung des Tiroler Arbeitsmarktes freut: „Mit drei Prozent ist die Arbeitslosenquote in Tirol so niedrig wie selten zuvor – im Österreichvergleich ist die Tiroler Arbeitslosenquote sogar die niedrigste.“
Anton Mattle: „Es gilt die Teuerungswelle einzudämmen!”
Das erste Halbjahr 2022 entwickelte sich wirtschaftlich ebenso durchaus positiv, die Tiroler Wirtschaft verzeichnete eine gute Auftrags- und Wirtschaftslage. Derzeit dämpft unter anderem die aktuelle Teuerungswelle die Zukunftsaussichten spürbar. Die massive Preisentwicklung führt nicht nur zu hohen Betriebskosten der Unternehmen, sondern befeuert auch die allgemeine Inflationsentwicklung und erhöht das Risiko eines konjunkturellen Abschwungs im Winter 2022/23. Dazu Wirtschaftslandesrat Mattle: „Es gilt, die Teuerungswelle einzudämmen, ohne die Konjunktur zu belasten. Neben den Hilfen für die Bürgerinnen und Bürger muss es auch Hilfen für die Unternehmen geben, denn sie liefern Arbeitsplätze für tausende Menschen in unserem Land und leisten dadurch einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft. Um die Folgen der Teuerung auch für Unternehmen abzufedern, hat die Bundesregierung Ende September den Energiekostenzuschuss für energieintensive Unternehmen und Betriebe beschlossen – das ist ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft.“