Nach alarmierenden Berichten über Tierquälerei in einem steirischen Schweinemastbetrieb setzen sich die Grünen für eine Revolution in der Tierhaltung ein. Mit einem ambitionierten Antrag im Landtag fordern sie die Einführung eines Förderprogramms, das den Übergang zu vollspaltenfreien Ställen unterstützt. Ziel ist es, die Steiermark zum ersten Bundesland in Österreich zu machen, das vollständig auf die umstrittene Vollspaltenbodenhaltung verzichtet.
Ein Weckruf für den Tierschutz
Die jüngsten Enthüllungen des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) über Missstände in der Schweinehaltung haben einmal mehr die dringende Notwendigkeit aufgezeigt, die Praktiken der Tierhaltung zu überdenken. „Die Politik muss jetzt handeln und einen Wandel vorantreiben. Dieser Schritt ist nicht nur ein Fortschritt für den Tierschutz, sondern stärkt auch das Vertrauen der Verbraucher in die Qualität und Ethik der steirischen Landwirtschaft“, betont Tierschutzsprecher Georg Schwarzl.
Unterstützung für Landwirte
Andreas Lackner, Sprecher für Landwirtschaft, hebt hervor, dass die Landesregierung schnell handeln und die notwendigen Mittel bereitstellen muss, um den Landwirten den Übergang zu erleichtern. „Es ist unsere Pflicht, den Bäuerinnen und Bauern zu helfen und sie nicht mit dieser Herausforderung allein zu lassen“, so Lackner.
Der Antrag im Detail
Eingebracht von den Grünen Landtagsabgeordneten Georg Schwarzl, Andreas Lackner und Sandra Krautwaschl, zielt der Antrag darauf ab, ein Akut-Förderprogramm namens „Vollspalten-Umstieg“ zu etablieren. Dieses soll ausreichend finanziert werden, um einen tierwohlgerechten Umstieg zu gewährleisten. Die Forderung kommt in Reaktion auf wiederholte Skandale und die wachsende Besorgnis in der Bevölkerung über Tierwohlstandards.
Eine notwendige Veränderung
Die Vollspaltenbodenhaltung, bei der die Tiere auf Gitterböden über Güllegruben gehalten werden, ist seit Langem umstritten. Kritiker weisen auf die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere hin. Die Umstellung auf alternative Haltungsformen ist jedoch für viele Betriebe unter den aktuellen Bedingungen eine finanzielle Herausforderung.
Vorbild Steiermark
Mit der Umsetzung des geforderten Förderprogramms könnte die Steiermark eine Vorreiterrolle in Österreich übernehmen und ein starkes Signal für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft setzen. Der Antrag unterstreicht die Bereitschaft, notwendige Veränderungen zu unterstützen und das Leid der Tiere zu beenden.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Initiative der Grünen für ein vollspaltenfreies Bundesland ist ein mutiger Schritt, der zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden ist. Es ist ein Aufruf an alle Beteiligten, sich für eine zukunftsfähige, ethisch verantwortungsvolle Landwirtschaft einzusetzen, die das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt stellt.