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Verbesserte Geflügelgesundheit in Tulln: QGV setzt auf Datenanalyse, Überwachung und Antibiotika-Reduktion

Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung unter Stefan Weber verbessert die Geflügelgesundheit in Tulln durch effektive Überwachung und Maßnahmen.

Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte im Bereich der Geflügelgesundheit erzielt. Der Geschäftsführer Stefan Weber und sein engagiertes Team haben dazu beigetragen, dass Themen wie Salmonellen bei uns kaum noch relevant sind. Darüber hinaus konnte der Einsatz von Antibiotika in der Geflügelzucht signifikant reduziert werden. Solche Errungenschaften sind nicht nur für die Produzenten wichtig, sondern auch für die Verbraucher, die auf qualitativ hochwertige und sichere Nahrungsmittel angewiesen sind.

QVG-Geschäftsführer Stefan Weber und sein engagiertes Team haben dazu beigetragen, dass Themen wie Salmonellen bei uns kaum noch relevant sind. © QVG

Ein Überblick über die QGV

Die QGV wurde im November 1999 in Graz gegründet und hat ihren Sitz seit 2002 in Tulln, was für Weber, der selbst aus Tulln stammt, von großer Bedeutung ist. Anfangs befand sich die Organisation in der Kirchengasse, doch mittlerweile ist sie im Technologie- und Forschungszentrum Tulln (TFZ) ansässig. Ziel der QGV ist es, die Qualität und Gesundheit von Geflügel zu sichern und durch ständige Überwachung und Kontrolle ein hohes Maß an Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.

Wichtigkeit der Geflügelgesundheit

Das Thema „Geflügelgesundheit“ erfordert ein umfassendes Verständnis, da die Produktion von Geflügel alles andere als romantisch ist. Die Vorstellung, dass Küken auf einem Bauernhof schlüpfen und eine unbeschwerte Kindheit verbringen, ist irreführend. Stattdessen ist die Geflügelproduktion ein hochspezialisiertes und industrielles Prozess, der verschiedene Schritte umfasst. Vom Legebetrieb über die Brüterei bis hin zur Hühnermast – jeder Schritt ist in eigene Betriebe gegliedert, die jeweils auf ihren speziellen Bereich spezialisiert sind.

Überwachung und Erfolge in der Salmonellenbekämpfung

Durch fortlaufendes Monitoring und das Setzen gezielter Maßnahmen konnte die QGV beispielhafte Erfolge in der Bekämpfung von Salmonellen erzielen. Während in den frühen 1990er Jahren die Zahl der sogenannten „humanen Erstisolate“ noch im Bereich von Zehntausenden lag, bewegt sie sich heute in einem sehr niedrigen zweistelligen Bereich. Dies zeugt von der Effizienz der getroffenen Maßnahmen und der effektiven Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Geflügelproduktion.

Reduktion des Antibiotikaeinsatzes

Ein zentraler Fokus der QGV liegt auch darauf, den gesamten Verbrauch von Antibiotika in der österreichischen Geflügelwirtschaft zu reduzieren. Von 2011 bis 2023 konnte ein Rückgang von beeindruckenden 54 Prozent verzeichnet werden. Dies ist nicht nur ein Erfolg für die Gesundheit der Tiere, sondern auch für die Gesundheit der Menschen, da der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zur Resistenz von Bakterien führen kann, die auch den Menschen betreffen.

Kosten und Finanzierung

Die Qualitätssicherung in der Geflügelwirtschaft hat jedoch ihren Preis. Allein im letzten Jahr fielen Laborkosten in Höhe von über 500.000 Euro an. Diese Kosten werden durch Finanzmittel von Bund, Ländern und der Europäischen Union gedeckt. Diese Investitionen sind jedoch notwendig, um die hohen Standards in der Geflügelproduktion aufrechtzuerhalten.

Innovationen im Bereich der Überwachung

Die QGV setzt auch auf moderne Technologien zur Verbesserung des Tierwohls. Ein Beispiel dafür ist die Einführung von Videoüberwachung in sensiblen Bereichen bei Geflügelschlachtbetrieben. Stefan Weber berichtet, dass alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Einverständnis gegeben haben, und betont, dass dieser Schritt in ihrem eigenen Interesse ist. Dies stellt sicher, dass die Standards der Tierhaltung eingehalten werden und die Transparenz in der Branche erhöht wird.

Zukünftige Projekte und Entwicklungen

Für die kommenden Jahre konnte Weber 3,8 Millionen Euro für den Betrieb und die Weiterentwicklung der QGV-Datenbank sichern. Diese Datenbank wird sowohl von Tierärzten als auch von den Betrieben genutzt, um Verbesserungen abzuleiten und um Risiken effektiver zu identifizieren. Die digitale Unterstützung ermöglicht es, schneller auf potenzielle Gesundheitsprobleme zu reagieren, was sowohl den Produzenten als auch den Konsumenten zugutekommt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die QGV unter der Leitung von Stefan Weber bedeutende Fortschritte in der Geflügelgesundheit erzielt hat. Diese Entwicklungen sind von großer Relevanz, sowohl für die Produzenten, die sich auf eine qualitativ hochwertige Produktion konzentrieren, als auch für die Verbraucher, die sicherere und gesündere Nahrungsmittel erwarten können.

 

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