Eine große Chance in Sachen Weiterbildung und Weiterentwicklung im Bereich des Fleischerhandwerks ist die Ausbildung zum/zur Meister:in für das Handwerk Fleischer NQR-Niveau VI. In Österreich wird diese Ausbildung in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Tirol angeboten. Die Ausbildung punktet vor allem durch enormes Fachwissen und Kompetenzorientiertheit. Insgesamt besteht die Ausbildung aus drei unterschiedlichen Modulen, welche von praktischem Wissen bis hin zu betriebswirtschaftlichen Fragen reichen.
Lebensmittelakademie: Meister und Bachelor auf einer Ebene
Eine solche Ausbildung ist für die Branche enorm wichtig, vor allem können Absolvent:innen dadurch ihre fortgeschrittenen Kenntnisse in ihrem Arbeitsbereich beweisen und sind in der Lage, Aufgaben auf einem professionellen Niveau selbstständig zu lösen. Bundesinnungsmeister Willi Mandl zeigt sich begeistert: „Durch die Einführung des NQR6 Niveaus ist es gelungen, die Meisterprüfung auf Bachelor-Ebene anzuheben. So ist es möglich, nicht nur durch den schulischen, sondern auch durch den beruflichen Werdegang dieses Ziel zu erreichen!“ Auch Raimund Plautz, Innungsmeister der Fleischer, kann dem nur zustimmen: „Die Prüfung ist durch das NQR6 Niveau praxis- und problemorientierter geworden – das freut mich besonders!“
Praxisnahe und kompetenzorientierte Fleischermeister-Prüfungen in der Lebensmittelakademie
Wie umfangreich die Ausbildung ist, zeigt die Vielfalt der Module, die zu absolvieren sind. Dazu braucht es selbstverständlich vor allem fachlich top ausgebildete Vortragende aus ganz unterschiedlichen Bereichen.
Johanna Großmann ist selbst Fleischermeisterin und seit Kurzem auch Vortragende und Prüferin für die Fleischermeisterausbildung in Oberösterreich. Sie ist beeindruckt, was ihre Kolleg:innen in den
vergangenen Jahren geleistet haben, um die Ausbildung zu dieser zu machen, die sie jetzt ist. „Die Prüfung und der Kurs sind sehr zeitgemäß und praxisnahe kompetenzorientiert. Ich bin beeindruckt von dem
enormen Fachwissen meiner Kolleg:innen in der Ausbildung und wünsche mir, dass sich weiterhin so viele engagierte junge Fleischer:innen für diesen Weg entscheiden und unser Handwerk gut präsentieren!“, so Großmann.
Der erfahrene und langjährige Ausbildner aus Oberösterreich, Josef Ranetbauer legt in seinem Teil der Ausbildung den Fokus ganz klar auf das Vermarkten der selbst produzierten Produkte. In weiterer Folge wird dann auch bei der Prüfung ein großer Wert auf die Präsentation, Kennzeichnung und Auslobung der Produkte gelegt.
Fleischermeister Derntl: Meister seines Fachs
Für Fleischermeister Christian Derntl stellt die Meisterprüfung einen wichtigen Abschnitt im Leben dar. Für ihn ist es ein unglaublicher Mehrwert „Meister seines Fachs“ zu werden: „Mit der Ausbildung ist man berechtigt, einen Betrieb mit Mitarbeiter:innen zu führen und somit auch für die Region Arbeitsplätze zu schaffen und das Handwerk hochleben zu lassen!“ Eine absolvierte Fleischermeisterprüfung bietet in jedem Fall Vorteile, dessen ist sich DI Helmut Karl (Vortragender und Prüfer in Salzburg und Oberösterreich) sicher: „Vorteile sehe ich im Erwerb der Fähigkeiten, selbstständig Entscheidungen zu treffen, abwägen zu können, was möglich ist, aber auch wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen und aus Fehlern möglichst schnell zu lernen und in der Lage zu sein, diese auch zu korrigieren!“ Für Christian Derntl kommt als weiterer Vorteil hinzu, dass durch die Ausbildung zum/zur Fleischermeister:in ein selbstständiges Arbeiten möglich ist und dadurch auch ein deutlich besserer Verdienst erwirtschaftet werden kann.
Hohes Niveau der Ausbildung für Fleischer und Fleischerinnen
Christian Derntl und Grillshows mit Weltmeister Helmut Karlfreut es besonders, dass das Niveau der Meisterprüfung in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Früher ging es hauptsächlich um Wissensfragen, jetzt geht es darum, Problemstellungen bestmöglich zu lösen, so Karl. Auch Derntl freut sich über diesen Schritt in die richtige Richtung: „Sowohl die Theorie als auch die Praxis werden tief in das Fachwissen ausgebildet und geprüft. Dadurch wird ein wichtiger Grundstein für die Zukunft gelegt, in einem Beruf, der viel Spaß macht. Die Ausbildung bietet auch die optimale Grundlage, um sich mit anderen Fleischer:innen zu vernetzen. Frau Großmann betont hier besonders den Austausch untereinander und das Voneineder lernen.”
Infobox „Fleischermeister:in“
Was kann ein/e Fleischermeister:in?
- Führung eines Fleischer-Betriebes
- Lehrlinge ausbilden
- breites Fachwissen anwenden
- Probleme lösungsorientiert beheben
Wo kann die Ausbildung absolviert werden?
Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol
Aufbau der Prüfung und Prüfungsvorbereitung
Modul 1A: LAP Fleischer:in Modul 1B: fachlich-praktische Vorbereitung
Inhalte (Beispiele) • Feinzerlegen, Wurstherstellung, Herstellung von Kochpökelwaren • Präsentation der Produkte nach Vorschriften des HACCPs • Planung der Arbeitsschritte • Hygienekonzept erstellen
Modul 2: fachlich mündliche Vorbereitung
Inhalte (Beispiele) • Betriebs- und Arbeitsplanung • Material und Fachkunde • Qualitätsmanagement
Modul 3: fachlich schriftliche Vorbereitung
Inhalte (Beispiele) • Fachrechnen und Fachkalkulation • Angebotserstellung • Marketing
Zusatzmodule
Modul 4: Ausbildertraining mit Fachgespräch oder Ausbilderprüfung
Modul 5: Separat – Unternehmerprüfung (Vorbereitung)
Modul 6: Separat – Meister-Fleischsommelier
Alle weiteren Informationen: www.wifi.at/karriere/meisterpruefungen/fleischer
Anfragen bitte an LM-Akademie@wko.at senden oder unter 0590900/3634 melden!