Der Gänsebestand im gesamten Bundesland liege bei rund 6.000 Tieren. Von den Weidegänsen würden etwa 3.800 den burgenländischen Landesfeiertag am 11. November nicht überleben. Die restlichen 700 Gänse seien für Weihnachten vorgesehen.
Reicher sieht den Bedarf im Steigen. Das Ziel sei, auf 20.000 Weidegänse im Burgenland zu kommen. “Der Markt wäre da”, zeigte sich der Projektleiter überzeugt. Besonders bei den Konsumenten gebe es einen Trend zur Regionalität. Der Großteil der Tiere würde bereits direkt an die Endverbraucher gehen, nur etwa 40 Prozent kämen in die Gastronomie.
Dennoch bleibt die Zahl der Betriebe mit 17 vorwiegend im Südburgenland beheimateten Haltern überschaubar. Dies liege teilweise an den lokalen Gegebenheiten. Da Gänse durch ihr Schnattern einen gewissen Grundlärm verursachen, sollten sie idealerweise außerhalb von Ortschaften gehalten werden, erklärte Reicher. Das sei aber oft nicht möglich. Gleichzeitig würden sich viele Betriebe einfach nicht “drübertrauen”. Denn Absatzgarantie gebe es im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Produkten keine.
Bei der burgenländischen Weidegans handle es sich um ein Premiumprodukt, so Reicher. Der Kilopreis liege bei zehn bis elf Euro. Neben der Wertschöpfung für die Region spreche zudem die artgerechte Tierhaltung für die Weidegans. Bei einem Richtwert von 100 Quadratmetern pro Gans bedeutet dies entsprechenden Auslauf für die Tiere. Das Hauptfuttermittel ist Gras.
Laut der Landwirtschaftskammer Burgenland bringt diese Haltungsform für die Konsumenten ein feinfasriges, fettärmeres Fleisch. Die Weidegänse würden rund 26 Wochen auf den Weiden und Wiesen verbringen. Die Tiere in ausländischen Intensivmastbetrieben würden hingegen in zwölf Wochen auf das notwendige Gewicht gebracht werden.