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Autobahn-Restaurants: Probleme mit der Herkunftskennzeichnung

Österreichs Raststationen verweigern Auskunft über Fleisch, Milch und Eier. VIER PFOTEN Gastro-Check mit Note „Nicht genügend“: Landzeit, Autogrill, Oldtimer und Marché-Mövenpick reagieren nicht auf Anfrage.

Raststationen verweigern Auskunft zur Provenienz von Lebensmitteln

Zur Zeugnisverteilung vor dem Urlaubsbeginn vergibt VIER PFOTEN für die großen Raststationen-Betreiber die Note „Nicht genügend“. Denn Landzeit, Autogrill, Oldtimer und Marché-Mövenpick haben auf Anfrage keine Auskunft über Herkunft und Haltungsbedingungen bzw. Kennzeichnung ihrer tierischen Lebensmittel gegeben. Einen entsprechenden Fragebogen haben lediglich McDonalds und Rosehill Foodpark sowie die von Letzterem im Master Franchising auf Raststationen betriebenen Burger King Filialen ausgefüllt. Fazit: Es gibt keine Mahlzeiten mit Bio-Lebensmitteln, alle stammen aus konventioneller Haltung. Lediglich ein Teil des Rindfleischs stammt bei den drei Betreibern aus Österreich; bei Hühner- und Schweinefleisch wird entweder das Herkunftsland nicht angegeben, oder das Produkt stammt aus dem Ausland. Milchprodukte kommen bei McDonald’s und Rosehill großteils aus Österreich; bei Burger King kommt zwar die Milch selbst aus Österreich, alle Milchprodukte aber aus dem Ausland. Eier und Eiprodukte stammen generell nur teilweise aus Österreich und fast ausschließlich aus Bodenhaltung.

Herkunftskennzeichung nicht vorhanden

„“Es ist wirklich unverständlich, dass die Raststätten-Betreiber dermaßen intransparent sind und nicht einmal auf mehrmalige Nachfrage Auskunft über ihr Angebot geben. Kundenfreundlichkeit sieht definitiv anders aus. Aber keine Antwort ist natürlich auch eine Antwort. Wir müssen daher davon ausgehen, dass ihre Speisen nicht gerade hohen Qualitätsstandards entsprechen““, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Die meisten Lebensmittel auf Raststationen stammen aus dem Ausland

Was die Raststationen-Betreiber, die den Fragebogen ausgefüllt haben, angeht, so ist die Bilanz über ihr Angebot durchwachsen. Bio-Liebhaber:innen kommen jedenfalls nicht auf ihre Kosten, alle Lebensmittel stammen aus konventioneller Haltung. Ein großer Teil der Speisen beinhaltet Lebensmittel aus dem Ausland. Weissenböck: „Einige Antworten dazu sind äußerst vage. McDonalds hat etwa auf die Frage, woher der Käse stammt, mit „global“ geantwortet und die Herkunft von Hühnerfleisch mit „Europa“ angegeben. Wie die Tiere tatsächlich gehalten wurden, bleibt ohnehin im Dunkeln, diese Frage wurde generell kaum beantwortet .“

Teilweise Herkunftskennzeichnungen auf Homepage – nicht aber auf Speisekarten

McDonalds und Burger King kennzeichnen ihre tierischen Lebensmittel teilweise, etwa im Rahmen ihrer Werbetätigkeiten bzw. auf der Homepage, nicht jedoch – für alle gut sichtbar – auf der Speisekarte. Rosehill Foodpark kennezeichnet gar nicht. Alle drei Anbieter haben fleischlose Gerichte auf der Speisekarte, allerdings hat Rosehill Foodpark keine veganen Gerichte, McDonalds macht dazu keine Angaben. Für Tierfreund:innen und all jene, die Wert auf regionale und/oder biologische Lebensmittel legen, ist die Speisekarte der Raststationen also noch ausbaufähig. Und alle, die sich Auskunft von Landzeit, Autogrill, Oldtimer, und Marché-Mövenpick erhoffen, sollten diesbezüglich auch keine zu großen Erwartungen haben…

APA OTS

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