Am 4. September 2024 feiert die Currywurst ihr 75-jähriges Jubiläum. In Deutschland streiten sich Städte wie Berlin, Hamburg und das Ruhrgebiet zwar um den Titel des Ursprungsorts. Doch auch in Österreich hat sich die Currywurst längst einen festen Platz in der Esskultur erobert und ist in Wien, Graz und Linz ein ebenso beliebter Imbiss wie in Berlin oder im Ruhrpott.
Die österreichische Currywurst-Kultur
In Österreich hat die Currywurst besonders in den letzten Jahrzehnten an Beliebtheit gewonnen. An den Wiener Würstelständen, die zu den wichtigsten kulinarischen Institutionen des Landes gehören, hat sich die Currywurst etabliert. Oft wird sie in ihrer klassischen Form serviert: gebratene oder gebrühte Wurst, in Scheiben geschnitten, mit einer pikanten Currysauce übergossen und begleitet von knusprigen Pommes Frites. Die Vielfalt der Zubereitungsarten spiegelt den kreativen Umgang der Österreicher mit diesem ursprünglich deutschen Imbiss wider. Es gibt Varianten mit extra scharfer Sauce, exotischen Gewürzen oder regionalen Spezialitäten wie der Käswurst. Diese Vielfalt zeigt, wie sehr die Currywurst in die österreichische Imbisskultur integriert wurde.
Die Entstehung der Currywurst
Die Geschichte der Currywurst ist von vielen Legenden umgeben. Die bekannteste erzählt von Herta Heuwer, die am 4. September 1949 in Berlin-Charlottenburg eine neue Sauce kreierte. Aus einer Mischung von Tomatenmark, Worcestershiresoße und Currypulver entstand die berühmte Currysauce, die über eine in Scheiben geschnittene Brühwurst gegossen wurde. Diese einfache, aber geniale Kombination eroberte schnell die Herzen der Berliner und verbreitete sich von dort aus in ganz Deutschland – und schließlich auch in Österreich. Auch Hamburg und das niedersächsische Bückeburg beanspruchen die Erfindung der Currywurst für sich, was zu einem langjährigen Wettstreit um den wahren Ursprungsort geführt hat. Doch unabhängig davon, wo die Currywurst tatsächlich ihren Anfang nahm, ist ihr Erfolg unbestritten.
Die Currywurst in Österreichs Gastronomie
In Österreich ist die Currywurst längst mehr als nur ein schneller Snack. Sie hat sich ihren Platz in der heimischen Gastronomie erobert und ist sowohl in einfachen Imbissbuden als auch in gehobenen Restaurants zu finden. Einige Wiener Spitzenköche haben die Currywurst sogar zu einem Gourmetgericht erhoben, das mit edlen Zutaten wie Trüffeln oder hochwertigem Fleisch verfeinert wird. Diese exklusiven Varianten erfreuen sich insbesondere bei internationalen Gästen großer Beliebtheit. Auch bei Großveranstaltungen wie dem Wiener Donauinselfest ist die Currywurst nicht wegzudenken. Hier wird sie tausendfach verkauft und gehört zu den beliebtesten Speisen auf dem Festgelände. Die Currywurst hat sich somit auch in Österreich zu einem kulinarischen Symbol entwickelt, das für Genuss und Geselligkeit steht.
Ein Stück Kulturgut
In Deutschland wurde die Currywurst durch Herbert Grönemeyers Song aus den 1980er Jahren auch in der Musik verewigt. In Österreich hat sie einen ähnlich hohen Stellenwert erreicht und ist ein fester Bestandteil der heimischen Imbisskultur. Sie steht für unkomplizierten Genuss, der sowohl Einheimische als auch Touristen anspricht. Auch wenn die Currywurst ursprünglich aus Deutschland stammt, ist sie heute ein fester Bestandteil der österreichischen Esskultur. Ihr Siegeszug zeigt, wie schnell sich ein einfaches Gericht zu einem landesweiten Favoriten entwickeln kann – egal ob in Berlin, Hamburg oder Wien. Am 4. September 2024 feiert sie diesen Erfolg, der weit über die Landesgrenzen hinausreicht.