Der aktuelle gesellschaftliche Wandel werde von einem ganzen Bündel an verschiedenen Trends geprägt, berichtete Marktforscher Werner Beutelmeyer. Dieser Wandel verändere auch das Einkaufsverhalten. Der Stellenwert von Sicherheit und Gesundheit nehme „in unserer misstrauischen Risiko-Gesellschaft“ deutlich zu, verwies der Experte auf entsprechende Umfragen. Der Aussage, wonach die „richtige Ernährung der Schlüssel für die eigene Gesundheit und Vitalität“ sei, stimmten 69% der Befragten „sehr zu“. 42% seien der Meinung, „dass viele moderne Produkte nicht gesund sind“.
Die Herkunft von Lebensmitteln gewinne daher deutlich an Stellenwert, unterstrich Beutelmeyer. Dies komme auch in einer weiteren Umfrage zum Ausdruck. Demnach assoziieren mit dem Begriff „richtige Ernährung“ stolze 83% selbst gekochte Speisen und ebenfalls 83% regionale Produkte. 75% verstehen darunter vor allem heimische Lebensmittel und 60% fällt dazu das AMA-Gütesiegel ein. „Dieses Gütezeichen ist somit ein wichtiger Orientierungsmaßstab“, so der Referent. Bei einer Befragung nach der Bekanntheit von Gütesiegeln liege das der AMA mit 95% klar in Führung, es gelte als vertrauenswürdiges, offizielles staatliches Gütezeichen. Auch der aktuelle TV-AMA-Werbespot sei diesbezüglich als glaubwürdig abgetestet worden.
Beutelmeyer nannte auch weitere bemerkenswerte Umfrageergebnisse: Auf die Frage, wer verantwortlich für die gepflegte Kulturlandschaft in Österreich ist, sagten 85% die Bäuerinnen und Bauern sowie 55% die regionale Politik. An dritter Stelle wurden mit 42% die heimischen Konsumenten genannt. „Die Verbraucher haben also in den vergangenen Jahren dazugelernt, sie haben begriffen, dass auch sie mit ihrem Griff ins Handelsregal verantwortlich für die Zukunft der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes sind“, erklärte Beutelmeyer.
Er verwies dazu auch auf Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen der Kaufbereitschaft und bestimmten Preisschwellen herstellen. Bei Schweinefleisch beziehungsweise Schnitzelfleisch habe sich im Handel gezeigt, dass für das inländische Produkt ein um 3 Euro/kg höherer Preis akzeptiert wurde als für ein ausländisches. Diesen Mehrwert gelte es zu lukrieren, betonte der Experte. Besonders wichtig sei aber eine entsprechende Herkunftskennzeichnung, um den Konsumenten eine klare Produktdifferenzierung zu ermöglichen.