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Herbert Huber verstorben

Das Fleischerhandwerk trauert um Dr. Herbert Huber: Der Metzgermeister, studierte Wirtschaftswissenschaftler, Staatssekretär a.D. und langjährige Leiter der 1. Bayerischen Fleischerschule Landshut starb am 3. Januar 2016 im Alter von 80 Jahren nach langer, schwerer Krankheit.

Herbert Huber konnte nicht nur auf eine beispiellose Karriere im Fleischerhandwerk, sondern auch in der bayerischen Landespolitik zurückblicken. 1935 in Landshut geboren, studierte er nachdem AbiturRechts- und Wirtschaftswissenschaften in Mu?nchen, legte eine zweijährige Metzgerlehre beim Gru?nder der Landshuter Fleischerschule, Max Schöner, ab und absolvierte 1959 seine Meisterprüfung an der Handwerkskammer Passau, 1961 sein Examen zum Diplom-Kaufmann an der Universität Mu?nchen.



Schon während seines Studiums war er als Dozent in betriebswirtschaftlichen Fächern an der Handwerkskammer und als Fachlehrer an Fleischerschule Landshut tätig und übernahm von 1967 bis 1991 deren Leitung. Nach der Umwandlung der seit 1928 bestehenden Traditionseinrichtung in eine GmbH im Jahr 1992 blieb er bis zu seinem Tod Hauptgesellschafter. In seiner aktiven Zeit bereitete Huber ca. 16.000 junge Handwerker aus dem In- und Ausland auf die Meisterpru?fung vor. 1988 promovierte er zum Dr. rer.pol. an der Universität Regensburg.

Die politischen und ehrenamtlichen Funktionen, die Dr. Herbert Huber wahrnahm, sind kaum aufzuzählen. Von 1966 bis 2008 war er in der Fraktion der CSU Mitglied des Landshuter Stadtrats, von 1970 bis 1996 Mitglied des Bayerischen Landtags und dabei u.a. Vorsitzender des Ausschusses für Landesentwicklung und Umweltfragen (1987-1990), Mitglied des Kabinetts als Staatssekretär im Innenministerium (1990-1993), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei (1993-1994) und Staatssekretär im Umweltministerium (1994-1995). Der unermüdliche Allrounder und Vater von drei Kindern arbeitete in vielen Gremien von THW bis Sparkasse, war Mitglied der Bundesversammlung, des Rundfunkrats, Aufsichtsrat der Bavaria Film, Geschäftsführer des FilmFernsehFonds Bayern und moderierte von 1998 bis 2001 sogar eine eigene Talk-Sendung „Herbert Huber und Gäste“ auf SAT1.

Auf vielen Ebenen setzte sich der Handwerksmeister und Unternehmer zeitlebens für das Metzgerhandwerk ein. Für seine langjährige berufliche Tätigkeit erhielt er 1995 den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, sein unermüdliches Engagement wurde u.a. 1980 mit dem Bayerischen Verdienstorden belohnt, überdies mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1984) und 1. Klasse (1988), 1996 mit der Ehrengoldmedaille der HWK, 2002 mit dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1995 war Dr. Herbert Huber Träger des Ehrenrings seiner Heimatstadt Landshut, seit 2009 auch ihr Ehrenbürger.

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