Am europäischen Schweinemarkt liegen die Schlachtzahlen derzeit um 2% bis 4% unter dem Vorjahresniveau. Damit bleiben schlachtreife Tiere anhaltend gefragt, wenngleich der Schweinefleischmarkt durch die Absatzprobleme mit Russland über reichlich Ware verfügt. Demnach fällt die Beurteilung der Schweinepreisentwicklung auf der Anbieter- und Abnehmerseite unterschiedlich aus.
In Deutschland war die überwiegende Zahl der Preismelder der Meinung, dass das schöne, grillfreundliche Wetter die Hauspreis-Androhungen starker Schlachtbetriebe Lügen strafen wird. Die neuerlichen Schweinepestfälle bei Wildschweinen in Polen haben für die übrigen Mitgliedstaaten derzeit keine zusätzlichen nachteiligen Folgen, da sich die Fundstellen in den ohnehin bereits gesperrten und überwachten Zonen befinden. Währenddessen setzen Dänemark, die Niederlande und Frankreich weiter auf bilaterale Gespräche mit Moskau, um eventuell doch bald zu einer Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen zu gelangen.
Österreich: Markt ausgeglichen
In Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt gut ausgeglichen. Im Fleischbereich bemühen sich insbesondere die international tätigen Großhändler, die erforderlichen Preise im Inland und auf den Exportmärkten zu erzielen. Eine positivere Beurteilung der aktuellen Lage am Markt kommt von heimischen Fleischversorgern, da diese Wirtschaftsgruppe stärker vom zunehmenden Grillgeschäft in den nächsten Tagen und Wochen profitieren kann. Vor dem Hintergrund eines um 8% unter dem Durchschnitt der letzten drei Wochen liegenden Schweineangebotes konnte auch hierzulande trotz des Feiertages am Pfingstmontag ein Plus von 3 Cent erzielt werden. Die Mastschweine-Notierung steigt somit auf 1,68 Euro (Berechnungsbasis: 1,58 Euro) je kg.
„Auch wenn der Fleischmarkt über unbefriedigende Preise im Verkauf klagt, dürfte das Interesse an der Auslastung der Schlacht- und Zerlegekapazitäten auch weiterhin für eine gute Nachfrage nach Schlachtschweinen sorgen. Grillfreundliches Wetter könnte das gute Preisfundament zusätzlich untermauern“, fasst Johann Schlederer von der Schweinebörse die kurzfristigen Marktaussichten zusammen. (Red./AIZ)