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FAO-Lebensmittelpreisindex im Dezember auf Fünfjahres-Hoch

Der FAO-Getreidepreisindex ist um 1,4 %, Pflanzenöle um 9,4 % und der Milchpreisindex um 3,3 % gestiegen. Gleich blieb der Fleischpreisindex, wobei er für Schweinefleisch zulegte.

Der FAO-Lebensmittelpreisindex hat im Dezember 2019 nach deutlichen Zuwächsen bei Pflanzenölen, Zucker und Milch ein Fünfjahres-Hoch erreicht. Der Index kletterte um 4,4 Punkte oder 2,5 % auf durchschnittlich 181,7 Punkte im Vergleich zum November und markierte damit die dritte monatliche Steigerung in Folge, berichtet aiz.info unter Berufung auf die FAO.

Für das Gesamtjahr 2019 lag der FAO-Lebensmittelpreisindex mit durchschnittlich 171,5 Punkten nur 3 Punkte oder 1,8 % über jenem im Jahr 2018, aber weiterh in deutlich (58 Punkte oder 25 %) unter dem Höchstwert von 230 Punkten im Jahr 2011.

Für den FAO-Getreidepreisindex war im Dezember eine Erholung um 2,2 Punkte oder 1,4 % auf durchschnittlich 164,3 Punkte gegenüber dem Vormonat zu beobachten, so aiz.info weiter. Den Ausschlag für die höheren internationalen Weizenpreise gaben eine beschleunigte Importnachfrage aus China, logistische Probleme in Frankreich aufgrund anhaltender Proteste, aber auch Unsicherheiten hinsichtlich aktuell ungünstiger Wachstumsbedingungen in mehreren wichtigen Produktionsregionen, teilte die FAO mit.

Auf den Märkten für Grobgetreide bewegten sich die meisten Notierungen in etwa auf dem Niveau des Vormonats, wobei die Maispreise wegen des Erntedrucks und schleppender Handelsaktivitäten nur geringfügig stiegen. Aufgrund der insgesamt guten Versorgungsbedingungen lag der FAO-Getreidepreisindex im Jahr 2019 im Durchschnitt bei 164,4 Punkten und damit geringfügig um 0,9 Punkte unter dem Jahresdurchschnitt von 2018.

Pflanzenöle: Preissteigerung um 9,4%

Der FAO-Preisindex für Pflanzenöle erreichte im Dezember den höchsten Wert seit 25 Monaten. Das Plus von 14,1 Punkten oder 9,4 % auf durchschnittlich 164,7 Punkte im Vergleich zum November führt die FAO in erster Linie auf festere Palmölpreise zurück, während die Werte für Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl ebenso stiegen.

Die internationalen Notierungen für Palmöl legten den fünften Monat in Folge basierend auf einer soliden Nachfrage, insbesondere aus dem Biodieselsektor, zusammen mit Prognosen für eine Verknappung des Angebots zu. Die Preise für Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl reagierten auf ein geringeres Verarbeitungsvolumen in bedeutenden Erzeugerländern, auf eine stabile weltweite Importnachfrage sowie auf Bedenken über ein geringeres weltweites Angebot.

Ungeachtet der starken Erholung seit November lag der FAO-Pflanzenölpreisindex für 2019 im Durchschnitt bei 135,2 Punkten, was einem Rückgang von 8,9 Punkten gegenüber 2018 entspricht und den niedrigsten Jahresdurchschnitt seit 2006 darstellt, so die FAO.

Deutliche Preiszuwächse bei Käse

Der FAO-Milchpreisindex kletterte im Dezember um 6,3 Punkte oder 3,3 % auf durchschnittlich 198,9 Punkte gegenüber November, schreibt aiz.info weiter. Am stärksten stiegen dabei die Notierungen für Käse, die nach einem kontinuierlichen Rückgang in den drei Monaten davor um fast 8 % – gestützt durch eine starke weltweite Importnachfrage bei geringeren Exportverfügbarkeiten aus der Europäischen Union und Ozeanien – zulegten.

Die bereits im November deutlich verbesserten Notierungen für Magermilchpulver legten im Dezember weiter zu, was laut FAO auf geringere Lagerbestände, insbesondere in der EU, zurückzuführen war. Im Gegensatz dazu führte eine schwache weltweite Nachfrage nach Butter und Vollmilchpulver hier zu niedrigeren Werten.

Für das gesamte Jahr 2019 lag der FAO-Milchpreisindex im Durchschnitt bei 199 Punkten, was einer Steigerung von 5,8 Punkten oder 3 % gegenüber 2018 gleichkommt. Die Preise für Magermilchpulver verzeichneten den stärksten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Käse und Vollmilchpulver, während die Butterwerte im Durchschnitt niedriger ausfielen.

Der FAO-Fleischpreisindex blieb gleich

Kaum eine Veränderung gab es im Dezember für den FAO-Fleischpreisindex mit durchschnittlich 191,6 Punkten gegenüber dem revidierten Novemberwert. Darauf basierend lag der Index 29 Punkte oder 18 % über dem entsprechenden Monat im Jahr 2018, aber immer noch deutlich (um 20,0 Punkte) unter dem Höchststand vom August 2014.

Im Dezember stiegen die Preise für Schweinefleisch, da die Märkte in einigen wichtigen Erzeugerländern, insbesondere in der EU und Brasilien, weiterhin unter Druck standen und Schwierigkeiten hatten, mit der starken Inlandsnachfrage vor den Festtagen sowie der anhaltend soliden Importnachfrage aus Asien Schritt zu halten.

Die Notierungen für Schaffleisch erhöhten sich den neunten Monat in Folge aufgrund der starken Importnachfrage bei begrenzten Exportkapazitäten aus Ozeanien, während die Preise für Geflügelfleisch aufgrund knapperer Lieferungen, insbesondere aus Brasilien, nur leicht zulegten.

Für Rindfleisch wurde dagegen ein Minus wegen rückläufiger Ankäufe aus China – dem Land, in dem über mehrere Monate die größte Nachfrage bestand – registriert. Insgesamt lag der FAO-Fleischpreisindex im Jahr 2019 bei durchschnittlich 175,8 Punkten, was einem Anstieg von 9,5 Punkten oder 5,7 % gegenüber 2018 entspricht.

Gegliedert nach den verschiedenen Fleischsorten wurde für Schweinefleisch der größte Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, gefolgt von Rind- und Geflügelfleisch, während Schaffleisch im Mittel unter dem preislichen Jahresdurchschnitt von 2018 lag.

Höhere Rohölpreise ziehen Notierungen für Zucker in die Höhe

Der FAO-Zuckerpreisindex zeigte mit einem Plus von 8,7 Punkten oder 4,8 % auf durchschnittlich 190,3 Punkte den dritten monatlichen Anstieg in Folge an. Die jüngste Rallye der internationalen Notierungen war auf steigende Rohölpreise zurückzuführen, was brasilianische Verarbeiter dazu veranlasste, mehr Zuckerrohr für die Herstellung von Ethanol zu verwenden, anstatt daraus Zucker zu produzieren, weshalb sich das Angebot für die weiße Süße weltweit verknappte.

Die anhaltende Schwäche des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar sowie verbesserte Ernteaussichten in Indien verhinderten jedoch einen weiteren Anstieg. Insgesamt erhöhten sich die Zuckerpreise im Jahr 2019 um 1,6% gegenüber 2018, was die FAO auf eine gewisse Verengung des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage zurückführt.

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