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Wir gratulieren zum Jubiläum: 2500 Schweinebörse gefeiert

Diese 2500. Börse markiert nicht nur einen wichtigen Meilenstein, sondern unterstreicht auch die kontinuierliche Unterstützung und Förderung der Schweinebranche in Österreich durch die Schweinebörse eGen.

Am 12. Juni 2024 feierte die Österreichische Schweinebörse eGen ein bedeutendes Jubiläum: die 2500. Schweinebörse. Seit einem halben Jahrhundert finden wöchentlich Verhandlungen zum Schweinepreis statt, die tausenden Schweinebäuerinnen und -bauern einen stabilen Marktauftritt ermöglichen.

Österreichische Schweinebörse: 1976 – 2024

Am 23. Juni 1976 fand die erste VLV-Schweinebörse unter der Leitung des damaligen Geschäftsführers Dr. Sepp Mader statt. Damals wurden 537 Mastschweine von 24 Mästern versteigert. Fast fünf Jahrzehnte später, am 12. Juni 2024, wechselten bei der 2.500. Börse in Linz beeindruckende 15.500 Schlachtschweine den Besitzer. Insgesamt wurden in dieser Zeit 25 Millionen Schweine vermarktet, was einem Gesamtgewicht von etwa 2,3 Millionen Tonnen entspricht und einen Markterlös von über 5 Milliarden Euro erzielte.

In den 1970er Jahren kämpften Dr. Mader und Obmann ÖR Friedwagner gegen erhebliche Widerstände der Schweinehändler und Schlachtbetriebe, um die Börse zu etablieren. Ihr Motto “Gemeinsam und nicht einsam” zielte darauf ab, Transparenz in den Markt zu bringen, die Position der Landwirte zu stärken und faire Vermarktungsregeln einzuführen. Früher wurden die Tiere ausschließlich nach Lebendgewicht gehandelt, was eine Bezahlung nach Qualitätskriterien unmöglich machte. Die Einführung der sogenannten Totvermarktung und des Lendenspiegelquotientenverfahrens (LSQ) revolutionierte den Markt, indem Schlachtkörper in Handelsklassen eingeteilt und nach Normen verwogen wurden.

Die österreichische Schweinebörse und der EU-Beitritt

Diese Grundprinzipien wurden im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Besonders herausfordernd waren die Anpassungen rund um den EU-Beitritt. Die Umstellung auf Muskelfleischprozente (MFA) und das EUROP-Modell der Klassifizierung sowie gesetzliche Regelungen zur unabhängigen Klassifizierung, Verwiegung und Protokollierung bildeten die Basis für eine transparente und faire Vermarktung.

Vor dem EU-Beitritt führten die Schweineerzeugergemeinschaften in der VLV, Gut Streitdorf (NÖ) und Styriabrid (Stmk.) ein Eigenleben und standen in innerösterreichischem Wettbewerb. Nach dem EU-Beitritt wurde jedoch klar, dass ein gemeinsamer Marktauftritt notwendig war. Anfang 1995 gründeten die drei Organisationen die Österreichische Schweinebörse, die bis heute erfolgreich zusammenarbeitet, koordiniert von VLV-Geschäftsführer Dr. Johann Schlederer.

Schweinbörse stützt und fördert unsere Schweinzüchter:innen

Die Schweinepreise erlebten im Laufe der Jahre Höhen und Tiefen. Ereignisse wie die Schweinepest in Holland 1996/1997, der BSE-Rinderwahn oder der russische Angriffskrieg in der Ukraine beeinflussten die Preise stark. Der allzeit tiefste Schweinepreis von 0,73 Euro wurde 1999 verzeichnet, während der höchste Preis bei 2,22 Euro lag.

Neben den preislichen Schwankungen gab es auch Insolvenzen und Marktbereinigungen. Die Anzahl der Abnehmer sank von etwa 60 Betrieben um den Jahrtausendwechsel auf heute ca. 30 Betriebe. Mit einem Marktanteil von gut 50% hat die VLV-Schweinebörse sich jedoch in der heimischen Fleischwirtschaft einen bedeutenden Respekt erarbeitet und kann auf Augenhöhe mit den Abnehmern verhandeln.

Zum Jubiläum wünscht sich die VLV, dass weitere Landwirte dem gemeinsamen Marktauftritt beitreten und die erfolgreiche Zusammenarbeit weiter stärken.

Ein besonderer Dank gilt Dr. Johann Schlederer, der über die Hälfte dieser Verhandlungen für die heimische Landwirtschaft geführt hat. Seine langjährige Arbeit und sein Engagement haben dazu beigetragen, die Position der österreichischen Schweinebauern auf dem Markt zu stärken.

 

 

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