Kulinarisches Kaiserreich: Sissi. Das kaiserliche Kochbuch bringt historische Höfe auf den Teller

Sebastian Kadas ist leidenschaftlicher Autor und Kurator zur Geschichte des Habsburger Kaiserreiches. Seine Buchprojekte rund um die "Sissi"-Filmtrilogie erreichen eine große Leserschaft. Mit Gespür für historische Details verbindet er kulinarische Tradition mit kulturellem Erbe.

Sebastian Kadas ist leidenschaftlicher Autor und Kurator zur Geschichte des Habsburger Kaiserreiches. Seine Buchprojekte rund um die "Sissi"-Filmtrilogie erreichen eine große Leserschaft. Mit Gespür für historische Details verbindet er kulinarische Tradition mit kulturellem Erbe.
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Kulinarisches Kaiserreich: Sissi. Das kaiserliche Kochbuch bringt historische Höfe auf den Teller

Sissi, Filmkult und Tellergeschichten

Vor rund 70 Jahren kam der erste Teil der Sissi-Trilogie in die Kinos – die Romy-Schneider-Verfilmung befeuerte eine bis heute lebendige Faszination für Kaiserin Elisabeth. Nun liegt mit „Sissi. Das kaiserliche Kochbuch“ von Sebastian Kadas ein opulentes Werk vor, das genau diese Nostalgie mit kulinarischer Authentizität verbindet. Für Fleischer, Landwirte und Fachpublikum in Österreich eröffnet das Buch eine Brücke zwischen Kulturgeschichte und Küchenpraxis.

Kaiserlicher Zwiebelrostbraten. © DK Verlag / Hayden Dib
Kaiserlicher Zwiebelrostbraten. © DK Verlag / Hayden Dib

 

Bettcher Trimming
Bettcher Trimming

Das Konzept: Sissi trifft Kochbuch

Sebastian Kadas verwebt historische Anekdoten, Filmzitate und Hintergründe zu den Dreharbeiten mit 60 Rezepten aus der österreichischen, ungarischen und bayerischen Küche. Jeder Rezeptteil ist liebevoll gestaltet: Zutaten, Zubereitungsanleitung, Filmstill oder Zitat – und ein historischer Bezug zur Zeit der Habsburger.

Regionale und kulinarische Vielfalt

Die Rezeptpalette spannt den Bogen von bekannten Klassikern der Wiener Küche bis zu ungarischen Spezialitäten und alpenländischen Gerichten:

Frittatensuppe, Tafelspitz oder Zwiebelrostbraten

Ungarisches Gulasch, Halászlé

Mehlspeisen wie Marillenknödel oder Sachertorte

Kaiserliche Kuchen und leichte Varianten aus Bayern

Ein besonderes Beispiel dabei, ist der Tafelspitz nach historischer Vorlage – also zusammen mit Beilagen wie Rösterdäpfel, Dillfisolen oder Semmelkren und so weich gekocht, dass er sich mit der Gabel zerteilen ließ – dieses Gericht durfte der an Festtafeln der Kaiserzeit nicht fehlen.

Da der Kaiser am liebsten Rindfleisch aß, gab es natürlich auch oft eine kräftigende Fritattensuppe. © DK Verlag / Hayden Dib
Da der Kaiser am liebsten Rindfleisch aß, gab es natürlich auch oft eine kräftigende Fritattensuppe. © DK Verlag / Hayden Dib

Historische Fleischküche als Inspirationsquelle

Viele der Fleisch- und Schmorrezepte basieren auf traditionellen hof­kulinari­schen Zutaten: Rind, Kalb, Schwein, Geflügel. In mittelgroßen Fleischereien kann das Kochbuch Impulse geben für Sonderschwerpunkte im Angebot – etwa ein „k.u.k.-Menü“, das mit historischen Gerichten beworben wird.

Regionalitätsaspekt & Wertschöpfung

Die Verwendung österreichischer Qualitätsprodukte – vom Weiderind über Heumilch bis zu heimischen Kräutern – verbindet sich ideal mit dem Trend zur Herkunftskommunikation. Landwirte und Metzger können diese Verbindung zu historischen Rezepten für Marketing oder Direktvermarktung nutzen: „Sissi-Klassiker vom Regionalbetrieb“.

Zielgruppenansprache

Das Buch spricht nicht nur Filmfans, sondern auch Koch- und Genussinteressierte mit Hang zu ehrlicher, traditioneller Küche. Viele Rezepte sind bodenständig genug, um sie in der eigenen Betriebsküche oder als Catering in Fleischereien, Hofgasthäusern oder Erlebnishöfen umzusetzen.

Praktische Umsetzung: Beispiele & Tipps

 

Rezeptkategorie Typische Fleischkomponente Realisierbarkeit in der Metzgerei / Hofküche
Suppen & Einlagen Rindsuppe, Frittaten, Fleischwürfel Als Löffelportionen, Tagesgericht oder Suppenstation anbieten; Stückauswahl und Knochenqualität hervorheben.
Schmorgänge / Braten Rind, Kalb, Schwein Portionsstücke mit historischem Touch (z. B. Beilagen wie Kraut, Preiselbeer-Marmelade); Garhinweise und Cut-Empfehlungen mitgeben.
Ungarische Gerichte Paprika-Schweinefleisch, Gulasch Eigene Würzmischungen entwickeln; regionale Herkunft betonen; als Eintopf to go oder Wochen-Special.
Mehlspeisen & Kuchen Ei- und Milchprodukte (keine Fleischkomponente) Süße Ergänzung im Hofladen/Festbetrieb; Kombination mit Kaffee/Kakao; Cross-Selling zu Bratenpaketen.

Tipp: Mit kleinen QR-Codes im Geschäft kann auf ausgewählte Rezepte verwiesen werden – Kundinnen und Kunden können das Gericht zuhause nachkochen oder Hinweise erhalten, welches Stück Fleisch verwendet wurde.

So ein Pörkelt aß man schon bei Hofe sehr gerne. © Kaiserlicher Zwiebelrostbraten. © DK Verlag / Hayden Dib
So ein Pörkelt aß man schon bei Hofe sehr gerne. © DK Verlag / Hayden Dib

Kontext in Österreich: Kulinarische Tradition & Interesse

In Österreich besteht eine lebendige Kochbuchkultur – von klassischen Wirtshausrezepten bis zur modernen Herkunftsküche. Historisch geprägte Kochtraditionen erleben derzeit eine Renaissance: Alte Rezepte werden neu interpretiert, und das Bewusstsein für regionale Rohstoffe wächst. Auch das Interesse an Wiener und k.u.k. Küche ist ungebrochen.

Für die heimische Fleischbranche kann das Kochbuch daher als Themenimpuls dienen – etwa für Veranstaltungen, saisonale Fleischpakete oder themenbezogene Rezeptkarten im Verkauf.

Mehr als ein Kochbuch – ein kultureller Impuls

„Sissi. Das kaiserliche Kochbuch“ ist nicht einfach ein nostalgisches Lesevergnügen, sondern bietet für Fachpublikum in der Fleisch- und Landwirtschaftsszene zahlreiche Anknüpfungspunkte:

Historisch fundierte Rezepte mit Potenzial zur regionalen Umsetzung

Verknüpfung von Kochtradition und Markenarbeit

Konkrete Anregungen für Metzgereien, Hofgasthäuser und Direktvermarktung

Für jede Fleischerei und jeden landwirtschaftlichen Betrieb, der regionale Qualität mit kulturellem Mehrwert verbinden möchte, kann das Werk zu einem ideenreichen Begleiter werden.