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Bürokratie kostet die niederösterreichischen Unternehmen pro Jahr 3 Milliarden Euro

Bürokratiebelastung der Wirtschaft in NÖ verbraucht ganze 7,4% ihrer Personalkapazität.

Eine Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) zeigt die zunehmende Belastung der gewerblichen Wirtschaft aufgrund von Informationspflichten und Vorschriften. „Für das Funktionieren einer Wirtschaft ist ein verlässlicher Ordnungsrahmen unverzichtbar. Was wir jedoch nicht brauchen, ist der zunehmende bürokratische Aufwand, der auf unsere Unternehmen abgewälzt wird und ihnen den so dringend notwendigen Freiraum nimmt. Freiraum, den sie brauchen, um ihr Geschäft erfolgreich zu entwickeln und damit Jobs zu sichern. Unternehmen können doch nicht der verlängerte Arm des Staates sein“, hält Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker fest.

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Wenn der zeitliche Aufwand für Bürokratie 53 Millionen Arbeitsstunden beträgt, was einem Anteil von 7,4 % der Personalkapazität der gewerblichen Wirtschaft in NÖ entspricht, dann läuft etwas massiv falsch.“ (©Philipp Monihart)

Zeitfresser Bürokratie

Die größten Zeitfresser sind Vorgaben bei der Buchhaltung, Jahresabschlüsse, Steuern und Abgaben sowie Lohnverrechnung und Sozialversicherung. Diese machen allein rund 56 Prozent der Gesamtkosten von drei Milliarden Euro pro Jahr für den bürokratischen Aufwand der Unternehmen aus. „Die Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sind hier natürlich mehr betroffen als größere Unternehmen, die Folgen für sie umso stärker. Es fehlt die Zeit, um ihre eigentlichen Aufgaben zu erfüllen“, erklärtStudienautorin Christina Enichlmair von der KMU Forschung Austria.

Bürokratiebelastung pro Beschäftigten in drei Jahren um 5 % gestiegen

Konkret gaben von den fast 1.200 niederösterreichweit befragten Unternehmen 46 Prozent an, dass sich die Kundenbeziehungen verkomplizieren, ebenfalls 46 Prozent kritisieren erhöhte Kosten der Rechtsberatung, 41 Prozent berichten von verzögerten Entscheidungsprozessen und über ein Drittel (36 Prozent) halten sich aufgrund des bürokratischen Aufwands bei Investitionen zurück und sehen weniger Wachstumschancen.

„Der Aufwand wird immer mehr. Das zeigt der Bürokratiebelastungsindex mehr als deutlich: Die Belastung von 4.900 Euro pro Beschäftigten im Jahr 2021 hat sich auf 5.900 Euro im Jahr 2023 erhöht. Inflationsbereinigt ergibt sich ein realer Anstieg von 5 Prozent“, betont Wolfgang Ecker.

Die Wirtschaftskammer setzt sich daher im Verbund mit den anderen Landeskammern und der Wirtschaftskammer Österreich dafür ein, endlich Vereinfachungen zu entwickeln, um den Bürokratieaufwand langfristig zu senken und fordert ein/e:

  • Reduktion, Vereinfachung und Vereinheitlichung von Pflichten
  • Bessere Abstimmung und Zusammenarbeit der Behörden
  • Bessere Verständlichkeit von Gesetzen und Richtlinien
  • Monitoring des Bürokratieabbaus und Überprüfung neuer Gesetzesvorhaben

Für Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker ist klar: „Wir haben in Österreich im europäischen und internationalen Vergleich ohnehin schon hohe Kosten für Arbeit und Energie. Unsere Unternehmen setzen lieber auf Innovation, Wachstum und neue Jobs als auf Zettelwirtschaft, die die Wettbewerbsfähigkeit schmälert und Investitionen ins Ausland abfließen lässt. Seitens des Bundes muss daher endlich nach dem Motto ,Weniger ist mehr‘ gehandelt werden. Ich appelliere, auf unsere Betriebe zu hören! Denn unsere NÖ Unternehmerinnen und Unternehmer wissen ganz genau, wie effizient gearbeitet wird. Das liegt in ihrer DNA!“

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