Eine neue Studie der Universität von São Paulo hat untersucht, wie sich hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel auf die Gesundheit auswirken. Das Team um Epidemiologin Fernanda Raubner analysierte die Daten von mehr als 100.000 britischen Erwachsenen zwischen 40 und 69 Jahren. Die Ergebnisse sind alarmierend: Je häufiger diese Personen hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel konsumierten, desto höher war ihr Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken oder zu sterben. Ein Anstieg des Verzehrs dieser Produkte um zehn Prozent erhöhte das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um fünf Prozent und die Sterblichkeit um zwölf Prozent.
Diese Studie verdeutlicht, dass die Verarbeitung der Lebensmittel eine entscheidende Rolle spielt. Hochverarbeitete Produkte enthalten oft viele gesättigte Fette und Salz, die negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben können.
Vergleichende Studie: Fleischesser vs. Veganer
Eine weitere, kleinere Studie der National University of Singapore untersuchte 89 Menschen mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe setzte ihre fleischhaltige Ernährung fort, während die andere Gruppe Fleisch durch vegane Alternativen ersetzte. Nach acht Wochen zeigte sich, dass die Fleischesser einen stabileren Blutzuckerspiegel hatten, was ein geringeres Diabetes-Risiko bedeutet. Die Forscher führten dies auf den höheren Anteil an Kohlenhydraten in den pflanzlichen Ersatzprodukten zurück, der den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben kann.
Implikationen für die Ernährung
Diese Studien werfen ein kritisches Licht auf den Boom von pflanzlichen Fleischersatzprodukten. Während eine pflanzliche Ernährung generell als gesundheitsfördernd gilt, zeigen die Ergebnisse, dass nicht alle pflanzlichen Produkte gleichermaßen vorteilhaft sind. Es ist wichtig, zwischen unverarbeiteten oder minimal verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln und hochverarbeiteten Ersatzprodukten zu unterscheiden.
Nährstoffvergleich von pflanzlichen und tierischen Fast-Food-Gerichten
| Nährstoff | Pflanzliche Gerichte | Tierische Gerichte |
|---|---|---|
| Kohlenhydrate | Höher | Niedriger |
| Zucker | Höher | Niedriger |
| Ballaststoffe | Höher | Niedriger |
| Protein | Niedriger | Höher |
| Natrium | Niedriger | Höher |
Eine Studie aus dem American Journal of Clinical Nutrition zeigte, dass pflanzliche Fast-Food-Gerichte mehr Kohlenhydrate, Zucker und Ballaststoffe, aber weniger Protein und Natrium enthalten als ihre tierischen Gegenstücke.
Fazit
Die jüngsten Studien unterstreichen die Notwendigkeit, bei der Auswahl von Fleischersatzprodukten auf die Verarbeitung zu achten. Während pflanzliche Ernährungsweisen viele gesundheitliche Vorteile bieten können, ist es entscheidend, unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel zu bevorzugen. Hochverarbeitete Ersatzprodukte können hingegen gesundheitliche Risiken bergen, insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Studienquellen
Implications of food ultra-processing on cardiovascular risk considering plant origin foods
Kiat Toh et al., „Plant-based meat analogues (PBMAs) and their effects on cardiometabolic health: An 8-week randomized controlled trial comparing PBMAs with their corresponding animal-based foods“, The American Journal of Clinical Nutrition (2024). DOI: 10.1016/j.ajcnut.2024.04.006
Mikołaj Kamiński et al., „Nutrient composition of plant-based fast-food meals and their omnivore counterparts: A cross-sectional analysis of e-menus“, Nutrition (2023). DOI: 10.1016/j.nut.2023.112323
