Nachhaltige Produktion, automatisierte Prozesse und Digitalisierung in allen Bereichen der Verarbeitung, Verpackung und des Verkaufs prägten das Angebot an den Ständen. Das starke Interesse am Thema der alternativen Proteine zeigte das große Zukunfts- und Wachstumspotenzial dieses Marktes. Insgesamt trafen sich knapp 50.000 Besucher aus 129 Ländern zur internationalen Leitmesse IFFA Technology for Meat and Alternative Proteins in Frankfurt am Main.
Ein Wiedersehen auf der IFFA
Die Emotionen und die Freude über das persönliche Wiedersehen au der IFFA waren groß: Sechs Tage lang präsentierten die Aussteller:innen Innovationen für eine nachhaltige und effiziente Produktion und Verpackung von Fleisch und alternativen Proteinen. Die rund 50.000 Besucher:innen zeigten sich mehr als zufrieden mit „ihrem“ Branchentreffen, das im normalen dreijährigen Turnus, dem Innovationszyklus der In- dustrie, stattgefunden hat. Auch Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, ist begeistert: „Es war eine Freude, durch die Hallen zu laufen und die Branchenteilnehmerinnen und -teilnehmer wiederzutreffen: Eine fast euphorische Stimmung hat die IFFA geprägt. Es war deutlich zu spüren, wie erleichtert alle waren, sich endlich persönlich treffen zu können, Neuheiten zu diskutieren und Geschäfte zu machen. Die Branche hat ihre Innovationskraft wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. Das globale Familientreffen setzte erneut die Trends für die nächsten Jahre – nicht zuletzt durch die Erweiterung um die alternativen Proteine.“
Branche mit Innovationskraft zeigt die Lösungen für morgen
Automatisierung und Digitalisierung sind die Treiberthemen in der Fleisch- und Proteinverarbeitung und standen im Zentrum der Innovationen. Die ausstellende Industrie zeigte außerdem Lösungen und Ideen zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur ressourcenschonenden Produktion, um das von der EU vorgegebene Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA Fachverbands Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, ist mehr als zufrieden mit dem Messeverlauf und betont: „Endlich kann sich die Branche wieder treffen. Die Stimmung auf der IFFA 2022 ist außerordentlich gut. Die nationalen und internationalen Besucher haben hohes Interesse an den Innovationen und vielfach ganz konkrete Projekte in Planung. Die Freude darüber, sich endlich wieder persönlich zu begegnen, ist überall spürbar.“ Bei den Verpackungen standen die Neuheiten ganz unter dem Motto: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
Nachwachsende Rohstoffe
Neben der Recyclingfähigkeit fokussieren sich die Hersteller auf nachwachsende Rohstoffe: Biobasierte Verpackungen als Alternative zu Plastik aus fossilen Rohstoffen weisen den Weg in eine umweltfreundlichere Zukunft. Der Deutsche Fleischer-Verband (DFV), unterstützt von der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks, stellte die Nachwuchsförderung in den Mittelpunkt vieler Aktivi- täten in der Halle 12.0. Rundherum zufrieden mit der IFFA zeigt sich auch Herbert Dohrmann, Präsident des DFV: „Ich bin zwar Optimist, aber dass wir so viele unserer Kolleginnen und Kollegen hier treffen durften und dass solch eine großartige Stimmung auf der Messe herrschen würde, hätte ich auf keinen Fall erwartet. Über 25 Prozent Steigerung bei der Zahl der Produkte auf den internationalen Qualitätswettbewerben, zwei ganz neue Wettbewerbe für den beruflichen Nachwuchs und ein starker Auftritt unserer Nationalmannschaft haben für ordentlich Leben auf unseren Flächen gesorgt. Der Besuch der IFFA hat sich für jeden Betrieb der Fleischwirtschaft gelohnt, denn die technischen und technologischen Entwicklungen der letzten drei Jahre waren nach meinem Eindruck gewaltig. Die Messe hat ihre Aufgabe als Innovationstreiber für die Branche mehr als erfüllt.“
Erfolgreiche Premiere: großes Interesse an alternativen Proteinen
Der Trend geht zum bewussteren Konsum von Fleisch. Auf gewohnte Ernährungsmuster wollen viele dennoch nicht verzichten. Industrie wie Handwerk entwickeln deshalb immer perfektere Alternativen – der Markt für Fleischalternativen auf Pflanzenbasis oder aus Zellkulturen wächst rasant. Es entstehen neue Produkte, die auch einen weiteren Innovationsschub für die Produktionstechnik bedeuten. Diesen Trend aufgreifend hat die IFFA erstmals ihr Produktportfolio erweitert und Prozesstechnik und Zutaten für alternative Proteine mit in den Fokus gerückt. Die Besucher zeigten großes Interesse an pflanzenbasierten Fleischalternativen, hybriden Produkten und zellkultiviertem Fleisch – sowohl auf den Ständen der Aussteller als auch mit ihrer Teilnahme am Event-Programm. So hatten insbesondere die Konferenz von ProVeg und die Discovery Tours, geführt vom Good Food Institute Europe, starken Zulauf. Fabio Ziemßen, erster Vorsitzender beim Bundesverband für alternative Proteinquellen, zieht ein positives Fazit der ersten IFFA-Teilnahme seines Verbandes: „Die IFFA 2022 hat deutlich gemacht, dass alternative Proteinquellen auch zukünftig einen festen Platz auf der internationalen Leitmesse haben werden, der sich in den kommenden Jahren immer weiter vergrößern wird. Für Produzenten und Vertreiber von alternativen Proteinquellen ist es deshalb unverzichtbar, hier in drei Jahren präsent zu sein. Wir freuen uns darauf, diese Entwicklung auch zukünftig als deutscher Branchenverband zu begleiten und zu gestalten.“
IFFA in Frankfurt: Überzeugt, begeistert & inspiriert
Die Stände der Aussteller waren voll, die Gänge der Hallen ebenso: Ob zwischen Kuttern, Transportstraßen oder Verpackungsmaschinen, vor Regalen mit Ingredienzien, im Wettbewerbsareal des Fleischerhandwerks oder in der IFFA Factory –, den Besucher:innen ging es vor allem um die haptische Erfahrung. Anfassen, riechen, schmecken, Maschinen im Live-Betrieb sehen, sich persönlich austauschen und das Wissen erweitern – das stand ganz oben auf der Agenda.
96 % Der Besucher:innen waren zufrieden
Die Gesamtzufriedenheit liegt mit 96 Prozent noch höher als zur IFFA 2019 und somit auf einem absoluten Top-Niveau. Einer regelmäßig stattfindenden Besucherumfrage der Messe Frankfurt zufolge, waren 95 Prozent zufrieden mit dem Angebot der Aussteller und 96 Prozent gaben an, ihre Messebesuchsziele erreicht zu haben. Trotz aktuell schwieriger Rahmenbedingungen kamen die Besucher aus 129 Ländern nach Frankfurt – mit 72 Prozent Internationalität wahrt die IFFA damit ihre hohe Relevanz für die globale Branche. Zu den größten Besuchernationen gehörten die Niederlande, Italien, Spanien, Polen, die USA, Brasilien, Österreich, Großbritannien, die Schweiz und Frankreich. Und zur Einstimmung – und Vorfreude: Die nächste IFFA findet vom 3. bis 8. Mai 2025 statt. Wir freuen uns schon darauf.
Moderne Traysealer, Thermoformer und etliche Zusatzgeräte – Sealpac präsentierte sich wie gewohnt professionell mit umfassendem Know-how. © Andrea Sturm
Gea stellte die neue CutMaster Generation 3 für die Zubereitung verschiedener Wurstsorten vor. Und hat bei der Powerpak Plus neue Maßstäbe gesetzt. Eine neue Technik mit dem Einsatz einer Längsdüse für Evakuierung und Begasung sowie neue Heizsysteme innerhalb der Formstation bieten massive Vorteile für den Ein- satz von Monofolien.
Gerhard Pockenauer-Gramiller: „Die IFFA war ein Erfolg“
DI(FH) Gerhard Pockenauer-Gramiller, Geschäftsleitung von Gramiller in Salzburg, über die IFFA 2022: „Das Messegeschehen war in den letzten zweieinhalb Jahren bedingt durch COVID sehr stark eingeschränkt. Die IFFA als führende Leitmesse der Fleisch- und Wurstbranche war davon fast nicht betroffen – und das hat man gemerkt. Die Aus- steller waren hochmotiviert bzw. vorberei- tet, die Kunden interessiert und froh, wieder eine Messe zum Erfahrungsaustausch besuchen zu können. Es gab viele Innovationen im digitalen Bereich und Weiterentwicklungen bzgl. Optimierung und Hygie- neanforderungen. Man hat gemerkt, viele Kunden beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich bzw. in der Produktion mit der Herstellung von alternativen Proteinprodukten. Zusammengefasst war die IFFA ein Erfolg gemeinsam mit unseren österreichischen Besuchern und ein Zeichen zur hoffentlich bleibenden Normalität.“