Am Faschingssonntag fand im St. Peter-Bezirk in der Salzburger Altstadt wieder der traditionelle Fleischerjahrtag statt. Höhepunkte waren dabei einmal mehr der „Metzgersprung“ und das Fahnenschwingen durch 11 neue Fleischergesellen.
Diese Traditionsveranstaltung hat eine wechselvolle Geschichte, die bis ins Jahr 1512 zurückreicht. Aus zahlreichen Metzgerbräuchen haben sich im Laufe der Jahrhunderte zwei bleibende Zunftbräuche herausgebildet, die auch heute noch gepflogen werden: Durch den Metzgersprung in einen Bottich voll Wasser werden die Lehrlinge laut Überlieferung „von den Sünden reingewaschen, die sie während der Lehrzeit begangen haben“.
Das Schwingen der 40 Kilogramm schweren Fahne, die die Fleischer in Salzburg seit 500 Jahren führen dürfen, sollte im Anschluss daran deren Kraft und Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Leider ist die in die Jahre gekommene Fahnenstange nach den ersten kraftvollen Schwüngen zu Bruch gegangen. Das Fahnenschwingen der Gesellen und Meister wird daher im kommenden Jahr nachgeholt.
Meisterschaft durch Meisterprüfung
Salzburgs WK-Präsident KR Julius Schmalz würdigte die Leistungen der Junggesellen und Jungmeister und dankte den Betrieben für ihre Ausbildungsbereitschaft. Er hob hervor, dass Salzburgs Fleischer trotz der immer wieder schwierigen wirtschaftlichen Zeiten noch immer ein bedeutender Faktor in der Salzburger Lebensmittelwirtschaft sind. Spartenobmann Josef Mikl betonte, dass „gesunde und gut gehende Handwerksbetriebe ein absolutes Muss für jeden Wirtschaftsstandort sind.“ Gerade die Fleischwirtschaft könne für sich verbuchen, zu den wichtigen Arbeitgebern im Land zu zählen.
In Anwesenheit dieser und zahlreicher anderer Ehrengäste wagten folgende vielversprechende Fleischerjunggesellen den Metzgersprung: Patrick Braumann aus Friedburg (Lehrbetrieb Anton Gerbl, 5204 Straßwalchen), Marcel Litzlfellner aus Salzburg (Lehrbetrieb Friedrich Albert Auernig, 5300 Hallwang), Norbert Stemeseder aus Berndorf (Lehrbetrieb Christian Brandstätter, 5162 Obertrum), Benedikt Thoma aus St. Johann im Pongau (Lehrbetrieb Ladinger GmbH & Co KG, 5550 Radstadt);Josef Egarter aus Seeboden (Lehrbetrieb Fleischhauerei Schader GmbH, 5580 Tamsweg) mit gutem Erfolg, Hannes Scharinger aus Eggelsberg (Lehrbetrieb Franz Ablinger & Co. Fleischhauereibetrieb Gesellschaft m.b.H., 5110 Oberndorf) mit gutem Erfolg, Johannes Vorreiter aus Uttendorf (Lehrbetreib Merkur Warenhandels-Aktiengesellschaft, 5730 Mittersill) mit gutem Erfolg, Alois Weigl aus Salzburg (Lehrbetrieb Renner Gesellschaft m.b.H. & Co. KG., 5020 Salzburg) mit gutem Erfolg und Christian Aschacher jr. aus St. Georgen bei Salzburg (Lehrbetrieb Franz Ablinger & Co. Fleischhauereibetrieb Gesellschaft m.b.H., 5110 Oberndorf) mit ausgezeichnetem Erfolg, Rupert Bergmüller aus Hüttau (Lehrbetrieb Robert Rettensteiner, 5600 St. Johann im Pongau) mit ausgezeichnetem Erfolg, sowie Roman Christian Luginger aus Anthering (Lehrbetrieb Franz Ablinger & Co. Fleischhauereibetrieb Gesellschaft m.b.H., 5110 Oberndorf) mit ausgezeichnetem Erfolg.
Außerdem wurde im Zuge des Fleischerjahrtages an Thomas Schiefer aus Tamsweg, Bernhard Lankmayr aus Mauterndorf und Thomas Buchsteiner aus Annaberg-Lungötz für die bestandene Meisterprüfung die Meisternadel überreicht und Johann Leutgeb für seine 20jährige Selbstständigkeit ausgezeichnet.
Fleischer zeigen Herz
Die Besucher des diesjährigen Fleischerjahrtages haben außerdem wieder viel Gutes geleistet.
Im Rahmen der Bewerbung des Bratwurst-Sonntags konnte zuletzt der Salzburger Maler Toni Wieser für die Gestaltung des Plakates gewonnen werden, wobei das Originalbild nunmehr am Fleischer-Jahrtag versteigert wurde. „Als Berufsgruppe der Salzburger Fleischer ist es uns ein besonders wichtiges Anliegen, eine konkrete Salzburger Familie in einer Notsituation zu unterstützen“, so der Landesinnungsmeister der Fleischer Otto Filippi.
Die Versteigerung des „Bratwurst Sonntags-Bildes“ brachte 1.600 Euro für eine Salzburger Familie in Not, die jetzt gemeinsam mit ihrem schwerkranken Sohn die dringend benötigte Reha machen kann. Damit konnte der Familie Entlastung und Hoffnung in dieser schweren Zeit geschenkt werden. Vielen Dank an alle Mitwirkenden für die tolle Aktion!
(Red./WKS)