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Problem Plastik: „Müssen über unseren Tellerrand schauen”

Auftaktveranstaltung der Forschungsplattform „PLENTY – Plastik in Umwelt und Gesellschaft“ an der Universität Wien.

Angesichts der wachsenden Verschmutzung der Ozeane und anderer Ökosysteme mit Plastik wird der langlebige Werkstoff zunehmend diskutiert. Eine neue Forschungsplattform der Universität Wien bündelt Expertise aus der Meereskunde, den Nanogeowissenschaften und den Sozialwissenschaften, um die vielschichtigen Zusammenhänge von Plastik in der Umwelt und Gesellschaft interdisziplinär zu untersuchen. Das Projektteam von „PLENTY – Plastik in Umwelt und Gesellschaft” diskutiert zum Auftakt am Montag, 26. November 2018 an der Universität Wien mit ExpertInnen verschiedene Ansätze, um dem Problem Plastik zu begegnen.

„Um das globale Problem zu bewältigen, müssen wir zu starke und anmaßende Vereinfachungen vermeiden und disziplinäre sowie politisch-geografische Barrieren überwinden – wir müssen in vielerlei Hinsicht über unseren Tellerrand blicken“, sagt die britische Umweltwissenschafterin Olwenn Martin von der Brunel University London und Gastrednerin der Veranstaltung. In ihrem Eröffnungsvortrag beleuchtet sie den Umgang mit Plastik und Mikroplastik an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Studien zeigen, „dass vor allem Plastiksackerl, PET-Flaschen und andere Einwegprodukte für die zunehmende Plastikbelastung in den Meeren und Gewässern allgemein verantwortlich sind”, so Meeresbiologe und PLENTY-Leiter Gerhard J. Herndl von der Universität Wien, der gemeinsam mit Umweltgeowissenschafter Thilo Hofmann und Wissenschaftsforscherin Ulrike Felt, ebenfalls Universität Wien, die Plattform initiiert hat.

Bei den gut sichtbaren Plastikmüllinseln im Meer setzen Projekte wie die vor einem Monat gestartete „Ocean Cleanup”-Initiative an: Mit spezieller Fang-Technologie wollen die BetreiberInnen einen Großteil des Plastikmülls aus den Ozeanen fischen. Herndl ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von Ocean Cleanup und wird über erste Ergebnisse aus dem „Great Pacific Garbage Patch”, einer besonders ausgeprägten Plastikmüllinsel im Meer zwischen Hawaii und Kalifornien, berichten.

Plentyverbindet verschiedene Perspektiven

Die Auftaktveranstaltung der Forschungsplattform lässt ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen ihren Blickwinkel auf das Thema werfen. Wie effizient sind „Aufräum-Initiativen” wie das Projekt Ocean Cleanup? Was können Industrie, Forschung und Umweltorganisationen zur politischen Agenda, die zunehmende globale Plastikvermüllung einzudämmen, beitragen? Und welche neuen Erkenntnisse und Innovationen treten in der globalen Forschungsgemeinde zu Plastik zutage? Diese Fragen diskutiert das PLENTY-Team mit den GastrednerInnen Olwenn Martin sowie Georg Rebernig, Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, der u.a. von der Zweiten Stakeholder-Konferenz zu Plastik und Mikroplastik berichten wird.

Die Forschungsplattform PLENTY – Plastik in der Umwelt und Gesellschaft wurde 2018 vom Rektorat der Universität Wien und unter dem Dach des Forschungsverbundes Umwelt gegründet. Teams um Meeresforscher Gerhard J. Herndl, Umweltgeowissenschafter Thilo Hofmann und Wissenschafts- und Technikforscherin Ulrike Felt untersuchen in den kommenden drei Jahren interdisziplinär das Plastikproblem in seiner ökologischen wie auch gesellschaftlichen Dimension.

Kick-Off Event PLENTY – Plastics in the Environment and Society
Zeit:Montag, 26. November 2018, 18:00 Uhr
Ort:Sky Lounge, University of Vienna, 1090 Vienna, Oskar-Morgenstern-Platz 1

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