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Aufgedeckt: Hühner eiskalt überfahren

Österreich ist das nächste europäische Land, in dem entsetzliche Szenen aus einem Hühnermast-Betrieb veröffentlicht werden, der in Verbindung zu Lidl-Lieferanten steht.

Nach den Aufdeckungen von Tierquälerei in deutschen und spanischenHühnermast-Betrieben werden heute schockierende Aufnahmen aus Österreich vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN veröffentlicht. Zu sehen sind nicht nur die horrenden Zustände in diesen Tierfabriken und das Tierleid durch viel zu schnelles Wachstum, sondern auch, dass beim Einsammeln der Hühner zum Transport in den Schlachthof einige der Tiere einfach eiskalt überfahren werden.

Mit AMA Gütesiegel ausgezeichnet

Der aktuell betroffene Betrieb in der Südoststeiermark ist mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet. In Österreich seien wir die absoluten Vorreiter in der Hühnerhaltung, heißt es oft seitens der Industrie. Dennoch ist die aufgedeckte Hühnermast kaum von jenen in den anderen Ländern zu unterscheiden.

Überall sind Tiere zu sehen, die aufgrund ihrer angezüchteten, genetischen Prädispositionen extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen sind. Hühner, die nicht mehr aufstehen können und gezwungen sind, in ihren eigenen Exkrementen zu liegen. Sie können sich nicht mehr zu Futter und Wasser bewegen und erleiden schmerzhafte Entzündungen der Haut. Um ein möglichst schnelles Muskelwachstum zu erreichen, wird in Kauf genommen, dass unzählige Tiere noch während der Mast langsam und qualvoll sterben.

Das enorme Leid der Hühner ist dabei ein Faktor, der nicht nur keine Berücksichtigung findet, sondern durch den brutalen Umgang mit den Tieren sogar noch aktiv verstärkt wird. Tierquälerei konnte in allen Aufdeckungen beobachtet werden. In der aktuellen schockiert ein:e Mitarbeiter:in, der/die die Hühner eiskalt mit einem Laster überfährt, besonders. Einige sterben daran sofort, andere werden schwer verletzt zurückgelassen. Der VGT hat Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die 1. Tierhaltungsverordnung erstattet.

Verbindung zu Lidl Liferanten

Gemein haben alle bisher aufgedeckten Betriebe, dass sie mit Lieferanten des Discounters Lidl in Verbindung stehen. Es ist eindeutig, dass es sich hier nicht um einzelne Skandalbetriebe handelt. Vielmehr wird das Bild eines kaputten und unheimlich grausamen Systems der Hühnermast gezeichnet.

Auf seiner Homepage beteuert der Konzern, dass er durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten Einfluss darauf hätte, wie die Tiere gehalten werden und dass die konventionelle Tierhaltung weiterentwickelt werden soll.

Der VGT, Equalia, die Albert Schweitzer Stiftung und weitere Tierschutzorganisationen erwarten, dass diesen Worten Taten folgen. Sie appellieren an Lidl, sich europaweit der Europäischen Masthuhn-Initiativeanzuschließen, um so die Standards für die Hühnerhaltung und -zucht bei seinen Lieferanten zu verbessern. Allen voran steht dabei die Forderung nach dem Einsatz gesünderer Hühnerrassen. Zudem sollen die Tiere natürliches Licht sowie Beschäftigungsmaterial erhalten. In Frankreich hat Lidl diesen Schritt bereits getan. Dass die Hühner in allen anderen Ländern weiter leiden sollen, ist nicht nachvollziehbar.

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Petition: Europäische Masthuhn-Initiative bei Lidl

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