Die Schweinehaltung befindet sich nicht erst seit der Corona-Pandemie im Umbruch. Sie hat mit einer zunehmend intensiv geführten Tierwohl-Debatte, niedrigen Preisen und einer schwierigen Marktsituation zu kämpfen. Die Expertinnen und Experten diskutierten am Fachtag Schweinehaltung der Wintertagung 2022 des Ökosozialen Forums Österreich & Europa daher Möglichkeiten und Chancen sowie Lösungsansätze für mehr Tierwohl.
Ohne Herkunft keine Zukunft
Herkunfts- und Tierwohlkennzeichnung, Unterstützung und Anreize durch politische Programme und Initiativen sowie ein ganzheitliches Denken sind die Grundpfeiler für mehr Tierwohl. Neben einer Unterstützung der bäuerlichen Betriebe braucht es daher auch eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Dadurch soll ermöglicht werden, dass die Konsumenten bewusst zu regionalen Tierwohl-Erzeugnissen greifen können. Gleichzeitig bringt das Wertschöpfung, die in den Tierwohl-Ausbau investiert werden kann.
Köstinger: Müssen Schweinebranche in herausfordernder Zeit unterstützen
“Ein ganzes Schwein aus Deutschland ist aktuell um 50 Euro günstiger als eines aus Österreich. Das führt dazu, dass der Markt mit billigem Importfleisch überschwemmt wird und unsere schweinehaltenden Betriebe seit Monaten nicht mehr kostendeckend produzieren können. Jeder Handgriff im Stall bedeutet ein Minus am Konto. Diese Situation setzt unsere Bäuerinnen und Bauern unter Druck”, unterstreicht Köstinger.
“Mit dem ‘Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft’ für den Schweinebereich stehen zusätzlich 20 Mio. Euro zur Verfügung, die über die AMA abgewickelt werden. Gemeinsam mit den Erzeugerorganisationen haben wir damit eine Maßnahme geschaffen, um den betroffenen Betrieben zumindest einen Teil des Einkommensverlustes abgelten zu können und die angespannte Situation etwas zu entlasten.”