Holzpellets und Bioenergie für die Fleischindustrie: BKTech ist Marktführer in Schweden

Während Strom und Wärme heute bereits kostengünstig von erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden, gibt es für die Erzeugung von industriellem Dampf derzeit nur wenige grüne Optionen. Er ist jedoch für die Fleischindustrie essenziell, denn in 90 Prozent der Fälle werden für die Prozesswärme Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius benötigt.

Eine vielversprechende Alternative sind Holzpellets. In Schweden werden industrielle, von Holzpellets betriebene Anlagen bereits seit 2010 installiert. Die Entwicklung der Bioenergie wurde in Schweden durch die hohen Preise für fossile Energieerzeuger und durch Investitionskosten-Zuschüsse angetrieben. Außerdem steht den Pelletproduzenten genügend Ausgangsmaterial zur Verfügung, weshalb Schweden heute bereits rund 40 Prozent seiner Prozesswärme mit fester Bioenergie erzeugt.

Holzpellets: Marktwachstum in Österreich

In Österreich lag der Anteil der fossilen Energie bei der Dampferzeugung 2022 zwar noch bei 67,5 Prozent. Doch ihr Anteil sinkt stetig, der Anteil der Biomasse dagegen steigt. Die Aussichten für die industrielle Nutzung von Holzpellets sind sehr gut und der österreichische Markt entwickelt sich äußerst positiv. Aktuell produzieren hierzulande bereits mehr als 40 Produktionsstätten Holzpellets. In diesem Jahr wird diese Zahl auf insgesamt 54 Werke ansteigen.

Der Branchenverband Pro-Pellets Austria geht davon aus, dass die Pelletproduktion in Österreich bis 2030 auf 1,5 bis zwei Millionen Tonnen pro Jahr wachsen wird. Der Großteil der in Österreich hergestellten Holzpellets ist „ENplus A1“-zertifiziert. Dieses Zertifikat belegt, dass die Pellets die höchsten Produktansprüche erfüllen und die Pelletproduktions- und Logistikkette auf die Einhaltung der Normen hin überwacht wird. Wegen der hohen Anzahl an Pelletproduktionsstätten und der steigenden Produktionskapazitäten ist eine sichere Verfügbarkeit des Brennstoffes zu wettbewerbsfähigen Preisen garantiert.

BKTech: Von Handwerk bis Großschlachthof

Das Unternehmen BKtech hat sich in Schweden als Marktführer für die Nutzung von Pellets für industrielle Dampfanwendungen etabliert. BKtech bietet modulare Bioenergieanlagen mit einer Leistung von ein bis 15 MW an und hat in Schweden bereits einige Anlagen für die Fleischverarbeitende Industrie realisiert.

Dazu zählt zum Beispiel ein System vom Typ BioOne Steam, das seit 2019 bei der Traditionsfirma Ludvig Sörensen Dampf erzeugt. Das Unternehmen stellt seit dem 19. Jahrhundert im mittelschwedischen Sävsjö Wurstwaren her. BKtech lieferte eine schlüsselfertige Bioenergieanlage mit integriertem Pelletlager, bei der Holzpellets den benötigten Prozessdampf erzeugen. Von der Auftragsunterzeichnung bis zur fertigen Installation vergingen nur sieben Monate. Seitdem hat das Unternehmen seine CO2-Emissionen um 300 Tonnen pro Jahr reduziert.

Nachhaltige Produktion für einen Schlachthof

Für Schwedens größten privaten Schlachthof Skövde Slakteri, der ausschließlich schwedisches Fleisch heimischer Bauernhöfe verarbeitet, hat BKtech dagegen 2022 eine Anlage vom Typ BioOne Steam mit einer Leistung von 1,3 Megawa“ aufgebaut. Bisher hatten fossile Brennstoffe den für die Herstellung der Fleisch- und Wurstwaren benötigten Dampf erzeugt. Eine nachhaltige Produktion war dem Unternehmen sowohl aus Klimaschutz- als auch aus Zertifizierungssicht sehr wichtig. Deshalb entschlossen sich die Betreiber, die fossilen Brennstoffe schrittweise bis zur vollständigen Transformation durch eine Pellet-Dampfer- zeugungsanlage zu ersetzen. Mit Erfolg: Dank der Umstellung auf Pellets spart der Schlachthof nun jedes Jahr 93 Prozent seiner Emissionen und 34 Prozent seiner Kosten ein.

Autor: Joshua Eberlein