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Schweinepest: Große Gefahr für österreichische Landwirtschaft

Es dürfen keinesfalls Fleischprodukte aus Urlaubsländern eingeführt werden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt eine erhebliche Bedrohung für die heimische Landwirtschaft dar. Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger warnte in einem Interview mit dem ORF Oberösterreich vor den verheerenden Folgen eines Ausbruchs in Oberösterreich.

Aktuelle Lage in Europa

In den letzten Wochen wurden Fälle der Afrikanischen Schweinepest in 24 europäischen Ländern gemeldet, darunter Italien, Kroatien, Tschechien und zuletzt Hessen in Deutschland. Sowohl Wild– als auch Hausschweine sind betroffen. Das Virus ist für Schweine tödlich, stellt jedoch keine Gefahr für den Menschen dar.

Vorsichtsmaßnahmen gegen Einschleppung

Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger appelliert an die Bevölkerung, keine Fleischprodukte aus Urlaubsländern nach Oberösterreich mitzubringen. In einem ORF Oberösterreich Artikel betonte er: „Bitte nehmen Sie keine Fleischprodukte, wie etwa Rohschinken, Speck und ähnliches aus dem Urlaubsland mit nach Oberösterreich.“ Diese Produkte könnten das Virus enthalten. Sollte man dennoch Fleischwaren mitnehmen, dürfen Überreste keinesfalls in der Natur entsorgt werden.

Auch Urlauber, die in verseuchten Gebieten wandern, sollten Vorsicht walten lassen. „Achten Sie auf Ihre Kleidung und Schuhe, um eine Einschleppung des Virus zu verhindern“, erklärt Waldenberger. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um Österreich vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen.

 

ages

Maßnahmen in Österreich

Laut Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) sei die Afrikanische Schweinepest bereits in Europa angekommen und nähere sich Österreich. „Wir haben früh auf Prävention und Bewusstseinsbildung gesetzt“, betont Langer-Weninger. Dazu gehören eine ASP-Informationsbroschüre mit Checklisten für schweinehaltende Betriebe und die Einrichtung einer ASP-Hundestaffel in Zusammenarbeit mit dem Oö. Landesjagdverband.

ASP-Ausbrüche 2024

Anzahl der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein (HS), Wildschwein (WS) im Zeitraum von 01.03.2024 bis 31.05.2024 (Stichtag: 03.06.2024). Quelle: ages

März April Mai
Land HS WS HS WS HS WS
Polen 0 212 0 176 0 126
Italien (ohne Sardinien) 0 172 0 161 0 134
Litauen 0 68 0 62 0 39
Lettland 0 92 0 29 0 30
Ungarn 0 47 0 34 0 21
Rumänien 5 16 14 6 11 5
Serbien 4 25 6 8 2 2
Deutschland 0 17 0 21 0 7
Slowakei 0 25 0 6 0 10
Kroatien 0 20 0 2 0 0
Tschechien 0 3 0 3 0 11
Bulgarien 1 3 0 6 0 4
Bosnien und Herzegowina 0 4 5 4 0 0
Ukraine 3 2 2 2 0 1
Moldawien 2 4 0 1 1 0
Griechenland 0 1 1 4 1 0
Schweden 0 0 0 1 0 5
Nordmazedonien 0 2 0 0 0 0
GESAMT 15 713 28 526 15 395

Konsequenzen eines Ausbruchs

Ein Ausbruch der Schweinepest auf einem österreichischen Bauernhof hätte drastische Maßnahmen zur Folge. Alle Schweine des betroffenen Betriebs würden getötet und unschädlich entsorgt. Zusätzlich würden Schutzzonen um den Hof eingerichtet und umliegende Betriebe untersucht.

Auswirkungen auf den Export

Waldenberger warnte auch vor den wirtschaftlichen Folgen für die Landwirtschaft. Ein Ausbruch der Schweinepest hätte nicht nur direkte finanzielle Verluste zur Folge, sondern könnte auch den Export von Schweinefleisch beeinträchtigen. „Es stellt sich die Frage, wohin Österreich dann noch Schweinefleisch exportieren dürfte“, erklärte Waldenberger im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich.

Die wirtschaftlichen Schäden könnten mehrere Millionen Euro betragen. Italien, das stark von der Schweinepest betroffen ist, hat bereits erlebt, wie Kanada die Einfuhr von Parmaschinken aus Furcht vor der Seuche gestoppt hat. Um die Ausbreitung der Seuche zu kontrollieren, plant Italien, in den nächsten Jahren eine Million Wildschweine zu töten.

Die Informationen basieren auf einem Artikel von ORF Oberösterreich, veröffentlicht am 10. Juli 2024

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