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Österreich setzt neue Maßstäbe im Tierschutz: Strengere Regeln für Tiertransporte beschlossen

Österreich stärkt den Tierschutz mit einer neuen Tiertransportverordnung. Diese legt Mindeststandards für die Versorgung von Tieren während des Transports fest und zielt auf europaweite Reformen ab.

Neue Tiertransport-Verordnung in Kraft

Mit der neuen Verordnung setzt Österreich wichtige Akzente im Tierschutz. Die Verordnung, basierend auf einer 2022 eingeführten Gesetzesnovelle, regelt nun strengere Vorschriften für den Transport von Tieren, insbesondere bei Fütterung und Temperaturkontrollen. Landwirtschaftssprecherin Olga Voglauer betont: „Mit dieser Verordnung wollen wir sicherstellen, dass Tiere keinen Hitze- oder Kältestress erleiden und jederzeit Zugang zu Futter und Wasser haben.“

Strengere Vorschriften zum Schutz der Tiere

Die Verordnung beinhaltet detaillierte Vorgaben zur Versorgung von Tieren während des Transports. So müssen Kälber mindestens alle neun Stunden mit Milch gefüttert werden, und es gelten spezifische Anforderungen an die Einhaltung der Innenraumtemperatur von 5-30 Grad Celsius. Diese Maßnahmen sollen das Wohl der Tiere während des Transportes verbessern und Tierleid verhindern.

Kontrolle und Umsetzung

Seit der Novelle 2022 wurden bereits strengere Vorschriften für Schlacht- und Masttiertransporte in Drittstaaten erlassen. Die neuen Regelungen erweitern diese Maßnahmen durch verschärfte Kontrollen und strengere Dokumentationspflichten. Faika El-Nagashi, Tierschutzsprecherin der Grünen, unterstreicht: „Kontrollen müssen sicherstellen, dass Vorgaben zur Fahrzeit und Temperatur eingehalten werden. Bei Verstößen dürfen Transporte nicht genehmigt werden.“

Vorbildfunktion für Europa

Mit der neuen Verordnung will Österreich auch auf europäischer Ebene Druck ausüben. Thomas Waitz, EU-Abgeordneter und Verhandler für die Europäische Tiertransportverordnung, sieht Österreich als Vorreiter: „Die österreichische Verordnung schließt bestehende Lücken und setzt Maßstäbe für Europa. Sie zeigt, dass Tierschutz im Transportwesen möglich ist.“

Forderung nach europaweiten Standards

Neben nationalen Maßnahmen setzen sich die Grünen Politikerinnen Voglauer und El-Nagashi auch für europaweite Standards ein. „Wir wollen eine maximale Transportzeit von acht Stunden und ein Exportverbot in Drittländer durchsetzen, um das Leid der Tiere europaweit zu verringern“, betonen die Politikerinnen.

Bereich Neue Regelung
Fütterung von Kälbern Alle 9 Stunden Milchgabe erforderlich
Zugang zu Wasser Durchgehender Zugang für alle Tiere auf langen Strecken
Innenraumtemperatur 5-30 Grad Celsius, keine Überschreitung zulässig
Dokumentation Strengere Vorgaben vor und nach dem Transport
Kontrolle Verschärfte Plausibilitätskontrollen

Mit der neuen Tiertransportverordnung setzt Österreich ein klares Zeichen für mehr Tierschutz. Die strengeren Vorgaben sollen das Wohl der Tiere während des Transports gewährleisten und die Transportbedingungen nachhaltig verbessern. Österreich zeigt, dass verantwortungsbewusster Tierschutz im Fokus steht und bietet damit ein Vorbild für den gesamten europäischen Raum. Weitere Details zur Tiertransportverordnung und den europäischen Initiativen im Tierschutz finden Sie auf den Webseiten des österreichischen Landwirtschaftsministeriums und der Europäischen Kommission.

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