Die Hallen in den Sofiensälen waren zum Bersten voll. Gut gelaunte Fleischermeister, von Wolfgang Seidl bis Doris Steiner, liefen mit roten Kisten bewaffnet durch die ehrwürdigen Räume in der Marxergasse 17 im 3. Wiener Gemeindebezirk. Aber nicht nur die Fleisch-Könner waren als helfende Hände vor Ort, sondern auch die Lebensmittelakademie des österreichischen Gewerbes rund um Veronika Vernes, die dieses hochkarätig besetzte Event unter anderem auch mitorganisiert hatte.
Die längste Wurstkette der Welt ist 100 % aus Österreich
Selbst Gramiller-Chef Dipl.-Ing. Gerhard Pockenauer-Gramiller und AMA-Marketing Fleisch-Manager Dr. Rudolf Stückler ließen es sich nicht nehmen, bei diesem österreichischen Weltrekordversuch live dabei zu sein. Dr. Stückler stand dabei selbstverständlich Pate für die Qualität der Wurst. „Da die Wurst mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet wurde, ist die Herkunft der Käsekrainer natürlich komplett nachvollziehbar. Sie kommen zu 100 % aus Österreich und ihre Qualität ist sogar noch besser, als es unsere Gesetzgeber vorschreiben. Das kontrollieren wir als AMA natürlich gut. Hinzu kommt ein gutes Gewissen, da das Fleisch ja quasi vor unserer Haustür hergestellt wird und nicht ewig weit transportiert werden muss. Dann spielt noch das Tierwohl rein: Österreich hat ja eines der strengsten Tierwohlgesetze weltweit! Das sind die Dinge, die unser Fleisch auszeichnen, vor allem diejenigen, die mit unserem Gütesiegel ausgezeichnet wurden“, berichtete uns ein zufriedener Dr. Stückler vor Ort.
Dipl.-Ing. Gerhard Pockenauer-Gramiller erzählte uns: „Die Firma Maier aus Pöndorf ist ein sehr guter Kunde von uns. Ursprünglich wurden wir sogar gefragt, ob wir bei dieser Veranstaltung maschinell aushelfen können und haben sofort zugesagt, weil wir die Idee super spannend fanden. Leider sind aber die Gegebenheiten in den Sofiensälen so, dass wir keine Maschinen hineinbringen können, da der Lift zu klein ist. Deshalb mussten die Würste dann halt eben doch angeliefert und nach Pöndorf zurückgefahren werden, um dort verpackt zu werden. Sonst würde hier eine Maschine von uns stehen.“ Auf die Frage, ob heute ein neuer Weltrekord aufgestellt werden würde, gab sich Pockenauer-Gramiller siegessicher: „Selbstverständlich, keine Frage!“
Polster, Schneider und Satansbraten als helfende Hände
Die Hauptattraktion der Veranstaltung waren aber natürlich die zahlreichen Prominenten wie Toni Polster, Silvia Schneider und der Influencer Satansbratan, die als helfende Hände fungierten und gemeinsam mit wichtigen Vertretern aus der Branche knoteten, schnitten und kämpften, damit der Weltrekord gelingen würde. Die Promis sorgten auch dafür, dass viele Publikumsmedien über das Event, die Würste und damit auch über das Fleischerhandwerk berichteten. Anwesend war etwa Heute, OE24, Puls 4, der Standard und der ORF. Schön, wenn das Fleischerhandwerk nun auch die verdiente mediale Aufmerksamkeit erhält.
Die Lust am Fleisch als gemeinsamer Nenner
Die Prominenten kamen zwar aus vollkommen unterschiedlichen Genres – der gemeinsame Nenner war, dass sie nicht nur gerne Fleisch essen, sondern dieses auch möglichst beim Fleischhandwerker kaufen. Sängerin Billie Steirisch verriet uns etwa, dass sie ihre Fleisch- und Wurstprodukte meistens auf dem Meidlinger Markt kauft, da es dort eine große Auswahl an regionalen Fleischern sowie steirisches Rindfleisch gibt. Silvia Schneiders Lieblingsfleischereien sind wiederum all jene, bei denen man nach dem Einkauf noch eine Scheibe Wurst zum Kosten geschenkt bekommt.
Der Weltrekord ist geschafft
Bei so viel hochkarätiger Hilfe war der Tag am Ende natürlich vom Erfolg gekrönt: Der Rekordversuch startete hochoffiziell um 14.16 Uhr. Um 16.59 Uhr wurde der erfolgreiche Rekord offiziell verkündet. Der Weltrekord für die längste Wurstkette ist nun in österreichischer Hand!
Man hat also, wie uns Toni Polster breit grinsend zurief, „Geschichte geschrieben”. Mit unglaublichen 3,625 km gelang es dem Team, den aktuellen belgischen Rekord zu brechen und sich einen begehrten Eintrag im „Guinnessbuch der Weltrekorde“ zu sichern.
„Wahnsinn, es ist ein unglaubliches Gefühl, dass unsere Käsekrainer, die bereits letztes Jahr als Prime-Wurst ausgezeichnet wurden, nun auch noch den Weltrekordtitel tragen dürfen“, freute sich der frischgebackene Weltrekordhalter Christoph Ostermann von der Metzgerei Maier aus dem oberösterreichischen Pöndorf.
Gut zu wissen: Verschwendet wurden die Würste selbstverständlich nicht. Amazon spendete 10.000 der „Weltrekordwürste“ an lokale Anlaufstellen zur Versorgung armutsbetroffener Menschen. Die restlichen Käsekrainer wurden an diversen Würstelständen in Österreich am 16. Juni an Prime-Mitglieder verteilt.
Autor: Dima-Alexander Braune