Die feiertagsbedingt verkürzte Schlachtkapazität und weiträumige Regenfälle haben die zuletzt aufgekommene Euphorie am europäischen Schweinemarkt gedämpft. In Deutschland hat das Schlachtunternehmen Danish Crown die Rücknahme des letztwöchigen Notierungsanstiegs gefordert. Andere Unternehmen in der BRD teilten diese Meinung nicht, sodass mit unverändertem Preisniveau in die neue Woche gegangen wird. Frankreich, das zuletzt Erlöseinbußen hinnehmen musste, hadert mit der EU-Kommission, da diese die Zustimmung für bilaterale Gespräche mit Russland verweigert hat. Die bretonischen Schweineerzeuger sind der Meinung, dass sie zu Unrecht vom russischen Markt ferngehalten wurden, weil sie von den Schweinepestfällen bei Wildschweinen am weitesten entfernt sind. Beim zurzeit in Paris stattfindenden Weltkongress der globalen Tiergesundheitsbehörde OIE besteht zumindest wieder Gelegenheit, dass sich Entscheidungsträger aus Moskau und der EU zu Gesprächen treffen können – mit offenem Ausgang.
Österreich: Markt ausgeglichen
In Österreich zeigt sich der Schweinemarkt ausgeglichen. Das unterdurchschnittliche Angebot deckt problemlos die aktuelle Nachfrage, die auch hierzulande feiertags- und wetterbedingt unter den Erwartungen geblieben ist. Vor dem Hintergrund einer saisonüblichen Anzahl an schlachtreifen Tieren für die kommende Woche und eines ebenfalls normalen Bestellvolumens seitens der Abnehmer wurde das Preisniveau auf unverändertem Niveau fixiert. Die Mastschweine-Notierung der Schweinebörse bleibt somit bei 1,65 Euro (Berechnungsbasis: 1,55 Euro) je kg.
„Die schlechteste Absatzkonstellation um diese Jahreszeit wäre ein angekündigter verregneter Feiertag. Da diese Kombination definitiv kommende Woche nicht gegeben sein wird, ist zumindest mit unveränderten Preisen zu rechnen“, fasst Johann Schlederer von der Schweinebörse die kurzfristige Markttendenz zusammen. (Red./AIZ)