„Speziell in den ersten drei Quartalen hatten die marktbestimmenden Faktoren eine günstige Konstellation. Einerseits war der Rückgang der Produktion EU-weit im Bereich von 1 bis 2 % relevant, andererseits florierte der Drittlandexport Richtung Asien bis zum Sommerbeginn. Dann war es leider vorbei mit den Exporterfolgen in China. Speziell Deutschland erlitt einen regelrechten Einbruch, als der Exportleader Tönnies für den China-Export gesperrt wurde. Die Konsequenz dara us war, dass ein für das dritte Quartal erwartetes Jahres-Höchstpreisniveau nicht realisiert werden konnte. Auch der unerwartet deutliche Preiseinbruch bei Schlachtschweinen bis Weihnachten ist neben einer zum Jahresende gestiegenen Produktion mit dem Absatzeinbruch in China in Verbindung zu bringen”, zieht Johann Schlederer, Geschäftsführer der österreichischen Schweinebörse, Bilanz.
Mit einem durchschnittlichen Basispreis von 1,50 Euro je kg beziehungsweise einem Nettoerlös von 163 Euro für ein durchschnittliches Schlachtschwein und einem mittleren Mastdeckungsbeitrag von 25 Euro zählt das Jahr 2017 für die heimischen Schweinemäster zu den drei besten seit EU-Mitgliedschaft. Gleiches gilt für Ferkelerzeuger, die mit einem Durchschnittserlös von 76 Euro netto für ein Tier mit 31 kg sehr zufriedenstellend bilanzieren können. Zucht-Mastbetriebe, sogenannte “geschlossene Betriebe”, die etwa die Hälfte der österreichischen Produktion realisieren, haben mit 2017 ebenfalls eines der besten der letzten 20 Jahre zu Buche stehen.
„Die Erwartungen für das Geschehen am Schweinemarkt im neuen Jahr sollte man nicht zu optimistisch ansetzen. Allgemein wird angenommen, dass die Produktion EU-weit wieder steigen wird und der globale Wettbewerb einen preisdrückenden Einfluss ausüben dürfte. Auch der Absatz am Binnenmarkt wird bestenfalls als gleichbleibend eingestuft. Gerade im relevanten EU-Mitgliedsland Deutschland schwächelt der Schweinefleischverbrauch seit Jahren signifikant, was sich auch 2018 nicht bessern dürfte. Demzufolge dürfte das Preisniveau 2018 im Jahresmittel um 5 bis 10% unter dem von 2017 zu liegen kommen”, so Schlederer. Abweichungen von dieser Prognose in die positive oder negative Richtung seien natürlich möglich, insbesondere dann, wenn es im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest zu unerfreulichen Entwicklungen kommen sollte.