Insgesamt 2.500 Proben sollen in allen Mitgliedstaaten für DNA-Analysen gezogen werden, kündigte EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg bei einem Krisentreffen der Agrarminister gestern Abend in Brüssel an. Die Kosten von EUR 400,- pro Test werde zur Hälfte die EU übernehmen, so Borg. Bis Mitte April sollen die Untersuchungsergebnisse vorliegen. Die Kommission verspricht sich davon einen Überblick über mögliche falsche Kennzeichnungen.
Neben den DNA-Tests sollen die Proben auch auf das bei Pferden vielfach eingesetzte entzündungshemmende Medikament Phenylbutazon getestet werden. Ebenso kündigte Borg eine Testreihe für 1.500 Proben von importiertem Pferdefleisch auf Medikamentenrückstände an. Damit soll sichergestellt werden, dass von Pferdefleisch keine Risiken für die menschliche Gesundheit ausgehen. Die Agrarminister haben diese Vorschläge der EU-Kommission begrüßt. Am Freitag sollen diese dem Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit vorgelegt werden.
Dem irischen Ratspräsidenten Simon Coveney zufolge handelt es sich beim aktuellen Lebensmittelskandal “wahrscheinlich um ein Verbrechen “. Die EU-Mitgliedstaaten seien daher aufgefordert, ihre Erkenntnisse an Europol weiterzugeben. Das erste Pferdefleisch war am 15.01.2013 in Irland entdeckt worden. Dort werde besonders billiges Rindfleisch schon seit Längerem mit der DNA-Analyse untersucht, um eine falsche Kennzeichnung auszuschließen, erklärte Coveney. Mittlerweile sollen immer mehr Staaten betroffen sein: neben Irland auch Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Schweden, Rumänien, Polen sowie Deutschland und die Schweiz.